Mit WEED DEMON ist mal wieder eine junge Doom-Metal-Band auf die glorreiche Idee gekommen, Musik zum und über das Grasrauchen zu schreiben. Die Inspiration dazu kommt von den allergrößten dieses Faches: SLEEP.
Auch auf „Astrological Passages“ regieren langsame, schwere, zermalmende Riffs und eine dröhnende Stimme. Da fällt allerdings ein entscheidender Unterschied auf: WEED DEMON haben keinen AL CISNERO.
Der Sänger JORDAN HOLLAND hat nicht das Volumen des Großmeisters und fängt ab und an auch mal zu krächzen an. So schaffen es WEED DEMON nicht, die transzendentale und meditative Atmosphäre zu kreieren wie ihre Vorbilder, stattdessen tendiert der Sound etwas mehr zum Sludge.
Dennoch lohnt es sich, das Album zu hören, selbst ohne vorherigen Drogenkonsum. Denn die recht einfach gehaltenen, dafür aber sehr druckvollen Songs entwickeln ihre Macht besonders in den längeren Instrumentalpassagen, die so auch auf „Dopesmoker“ hätten erscheinen können. Immer mal wieder aufgelockert durch ruhigere Zwischenparts, wie bei „Sigil Of The Black Moon“, Soundeffekte aus der Gitarre, wie bei „Jettisoned“, oder auch Klänge aus Mundharmonika und Akustikgitarre, überzeugen WEED DEMON mit ihren zwar repetitiven, dabei aber nie monotonen Songs. In dem engen Korsett, das der Kiffer-Doom vorgibt, bewegen sie sich geschickt und überzeugen durch Songwriting und Instrumentalarbeit.
FAZIT: Eine Band, die sich WEED DEMON nennt, Doom Metal spielt und sich der Kiffer-Ästhetik bedient, gewinnt gewiss keinen Innovationspreis. Ihr druckvoller, stark von SLEEP inspirierter Sound überzeugt vor allem in den langen Instrumentalpassagen und dürfte Genrefans gefallen.
PS: Übrigens gibt‘s einen Zusatzpunkt allein schon für das großartige Bandlogo!
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.07.2018
Jordan
Jordan
Andy, Brian
Chris
Electric Valley Records
41:59
25.07.2018