Auf einer Split-Veröffentlichung sollten sich im Idealfall zwei Bands treffen, die einer ähnlichen musikalischen Philosophie folgen, sich aber genug voneinander unterscheiden, um sie auseinanderzuhalten. Zumindest Letzteres ist auf der gemeinsamen Veröffentlichung von WINDHAND und SATAN’S SATYRS kein Problem. Denn auch wenn beide Bands im weiteren Sinne zum Doom-Spektrum gehören, sind ihre Herangehensweisen doch ganz andere.
WINDHAND, die die Scheibe mit zwei Songs eröffnen, setzten auf schwere Riffs und ausufernde Songs. Dabei erinnern sie an ELECTRIC WIZARD, sind aber weniger auf Konfrontation aus als die Briten. Dafür sorgt insbesondere der wehklagende Gesang von DORTHIA COTTRELL.
Der zweite Song „Three Sisters“ erstreckt sich über beinahe eine Viertelstunde und basiert auf nur einem Riff. Langeweile kommt bei dem akustischen Horrortrip trotzdem nicht auf, denn dafür ist die schaurig-schöne Musik zu gefühlvoll.
Der Stilwechsel zu SATAN’S SATYRS ist dafür dann umso radikaler. Die kommen zwar aus dem gleichen Metier, ihr Ansatz ist aber von einer deutlich punkigeren Attitüde geprägt. Das ist viel knackiger, und nach dem Bad in THC-Schwaden bei Windhand ist die Assoziation bei „Alucard AD 2018“ eher Skateboard fahren und Bier trinken.
„Succubus“ zeigt die Band von einer etwas ruhigeren Seite und erinnert vom Sound an TROUBLE der 90er Jahre.
Am Ende steht mit „Ain’t That Lovin‘ You, Baby“ das Cover eines alten Rocksongs, den auch ELVIS PRESLEY mal aufgenommen hat. Bei SATAN’S SATYRS gewinnt er an Härte und Rotzigkeit und endet mit einem ausgedehnten Gitarrensolo.
FAZIT: Der Split vereint den atmosphärischen Doom von WINDHAND mit dem rockigen Sound von SATAN’S SATYRS und bildet damit die unterschiedlichen Facetten des Genres ab. Allein für den magischen Song „Three Sisters“ lohnt sich das Reinhören auf jeden Fall. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/0f8ac2045a804b7ca3cab511e4556079" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.03.2018
Relapse Records
31:17
23.02.2018