Für “The Man With Stars On His Knees” hat AARON BUCHANAN (ehemals Heaven's Basement) bereits euphorische Kritiken und Auszeichnungen erhalten, jetzt wird die Scheibe inklusive zweier Bonustracks international beworben und dürfte gute Chancen haben, auch abseits der Kritiker-Szene Anklang zu finden. Gemeinsam mit Produzent James Curtis-Thomas, Schwester Laurie an der Gitarre und einer externen Rhythmusgruppe (derzeit gehören Drummer Paul White von The Defiled und Basist Mart Trail von Grim Reaper sowie ein weiterer Gitarrist zur Band) hat er eine Reihe von Stücken verewigt, die dem aktuellen Verständnis von Alternative Rock gerecht werden.
Die im australischen Brisbane und London aufgenommenen Tracks wurden nach gängigen Vorgaben konzipiert: Saubermann-Grunge wie von Creed und Nickelback klingt wiederholt an, ohne dass CULT CLASSICS, die übrigens erst seit 2016 existieren, auf entsprechende Weise die Pathos-Schiene verfolgen würde. Die generell zackige Gangart insbesondere der Single ‘Dancin' Down Below' lässt vielmehr an Gavin Rosdales Institute oder neuere Muse denken, obwohl "The Man With Stars On His Knees" keinen ausgeprägten Electro-Fußabdruck hinterlässt.
Im Umkehrschluss resultiert das strikt auf Eingängigkeit gebürstete Songwriting - hymnische Refrains allerorts - in relativer Gleichförmigkeit, auch wenn die Band, was potenzielle Hits betrifft, extrem treffsicher ist. Nichtsdestoweniger tut eine dynamischere Nummer wie das getragene 'Journey Out Of Here' zwischendurch ganz gut … zumal CULT CLASSICS hier der Tatsache Rechnung tragen, dass der Mensch eben nicht immer nur euphorisch ist, so wie es der Großteil des Materials auf diesem Album suggeriert.
Sollte man diese Einheitlichkeit nicht als Vorzug im Sinne eines geschlossenen Gesamtbilds verstehen, ist sie der einzige Schwachpunkt dieser von arrivierten Könnern bewusst modern konzipierten Rockscheibe.
FAZIT: AARON BUCHANAN AND THE CULT CLASSICS gefallen nicht umsonst vielen musikalischen Tastemakern in Großbritannien. "The Man With Stars On His Knees" schlängelt sich irgendwo zwischen Queens of the Stone Age und Stone Sour auf Bühnen großer Arenen … zumindest hypothetisch. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/b1b3be0dfde54de7a0800f624314781f" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.02.2019
Listenable / Edel
54:33
22.02.2019