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Reviews

Ad Nemori: Akrateia

Stil: Black / Death Metal

Cover: Ad Nemori: Akrateia

Kapuzen sind im extremen Metal soooooo was von abgedroschen … aber nehmen wir AD NEMORI nicht mit Vorurteilen in Angriff, sondern bewerten wir sie anhand dessen, worauf es auf diesen Seiten ankommt - ihrer Musik.

Und die hat so einiges für sich: Das Sextett bezeichnet seinen Stil selbst als atmosphärischen Melodic Death Metal mit Einflüssen aus der Zeit kurz nach der Jahrtausendwende, wobei man subjektiv empfunden hinzufügen darf, dass sich "Akrateia" durch ein ob bewusst oder nicht erzeugtes nostalgisches Flair auszeichnet. Genaugenommen könnte man nämlich manches, was AD NEMORI zu Gehör bringen, problemlos auch in den mittleren 1990ern verorten.

Die Band wirkt ein wenig wie eine etwas zahmere Variante der damsl jungen Wilden des vor allem schwedischen Black Death Metal, also Dissection oder Sacramentum ohne Nieten und Satan, dafür mit der erhabenen Patina von beispielsweise Embraced (kennt noch wer "Amorous Anathema") ausgestattet, nicht zuletzt wegen der vielen feinfühlig eingesetzten unverzerrten Gitarrenparts und stimmungsvollen Keyboard-Ergänzungen. Klare Gesangsparts und ein gewisse Post-Aura (Alcest, etc.) macht man als Hörer ebenfalls aus.

Dass die Gruppe ihre 2016er EP ohne Label-Unterstützung ausverkauft hat, lässt sich anhand dieses Albums leicht nachvollziehen. AD NEMORI haben auch ihren ersten vollständigen Langspieler zur Gänze in eigener Regie gestemmt und sich dabei als Musiker mit Geschmack für Sound bewiesen; "Akrateia" klingt bombig - natürlich und dennoch druckvoll, opulent und trotzdem glaubwürdig nach Underground, dem die Band sicherlich rasch entwachsen wird, falls sich relevante Labels nicht mal wieder taub stellen.

FAZIT: Wer einen der hoffnungsvollsten deutschen Newcomer in Sachen Death bis Black Metal mit Fokus auf Atmosphäre und Melodie (mit leisem melancholischen Unterton) kennenlernen möchte, sollte nicht zögern, sondern sich AD NEMORIs Debüt besorgen, das übrigens in einem sehr ansehnlichen Digipak erscheint. Zum vorläufigen Checken geht's natürlich auch digital. <img src="http://vg08.met.vgwort.de/na/d44e4c0a34624c43b57324548ee2ae41" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.10.2019

Tracklist

  1. Miasma
  2. Tellurian Doom
  3. Above The Tide
  4. Kenosis
  5. Obey Thy Sovereign
  6. Diverging From The Black
  7. Guidance
  8. The Stars My Destination
  9. Enkrateia

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Eigenvertrieb

  • Spieldauer

    49:13

  • Erscheinungsdatum

    11.10.2019

© Musikreviews.de