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Akando: Attack From Ambush

Stil: Thrash / Death Metal

Cover: Akando: Attack From Ambush

In Ermanglung revolutionärer musikalischer Ideen muss auch bei AKANDO wieder einmal Imagepflege herhalten, um Interesse zu wecken, denn bei der im Saarland (!) angesiedelten Gruppe handelt es sich um einen Zusammenschluss von Musikern, die sich eine auf amerikanische Ureinwohner gebürstete Ästhetik angedeihen lassen, aber im Grunde relativ gewöhnlichen Extrem-Metal mit verschiedenen Schwerpunkten (Melodic Death, Black, …) spielen.

Das 2019 seit fünf Jahren existierende Trio war zunächst ein Soloprojekt von Sänger und Gitarrist Cheveyo und zeigt sich auf seinem Einstand dementsprechend vertrackt, aber hörbar auf live-taugliche Kompositionen abonniert. Der Opener 'Reservation' thrasht im Fahrwasser früher Kreator - speziell wegen der etwas schrillen, Mille-artigen Stimme -, bloß melodischer und mit ein paar flirrenden Gitarrenparts aus der Black-Metal-Mittelschule. Exotisch wird es zwischendurch mit einer ruhigen, von Flöte und perkussivem Getrommel geprägten Passage, wonach so etwas wie ein schamanischer Chor und ein geschmackvolles Solo stimmig zum finalen Klimax hinführt.

So detailverliebt und sorgfältig geschrieben muten auch alle weiteren Tracks an. In 'Ravenmocker' nimmt das Keyboard als Klangteppichverleger eine tragende Rolle ein, die leicht fassbare Hymne 'Wakan Tanka Nici Un' ("Möge der Große Geist mit dir sein") ist eine logische Vorab-Single gewesen, und der Doublebass-Kracher 'Heavy Runner Massacre' geht mit seinem Old-School-Heavy-Metal-Flair als persönlicher Favorit des Schreibers durch. Daraufhin hat das abwechselnd schreitende und rasante 'Ancient Voices' etwas von Melecheshs Mittelphase und markiert neben dem anschließenden 'Two Wolves Dwell In Me' sowie bald danach 'The March Of A Thousand Miles' die komplexesten Momente auf "Attack From Ambush".

Den einen Über-Hit bleiben uns AKANDO bis auf weiteres schuldig. Die Band gehört jedoch auf ihre betont stimmungsvolle Art, ohne ihr Rothaut-Image in den Mittelpunkt zu stellen (die Musik steht wirklich an erster Stelle), zu den interessantesten nationalen Newcomern in letzter Zeit und verdient jegliche Unterstützung, die sie bekommen kann.

FAZIT: "American Spirit" mal anders … obwohl AKANDO stilistisch nichts Neues bieten, schreiben sie recht spannenden Metal zwischen Death und Thrash unter Verwendung indigener Sprachen nordamerikanischer Ureinwohner (wo lernt man das im Kreis Saarbrücken?) und verpacken das Ganze in ein auch in visueller Hinsicht rundes Konzept. "Attack From Ambush" ist eine charmante Ergänzung zur aktuellen Veröffentlichung der "Azteken" Cemican. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/fe0dff2c6808432aa2e34694495881f8" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.09.2019

Tracklist

  1. Oath Of Revenge
  2. Reservation
  3. Ravenmocker
  4. Wakan Tanka Nici Un
  5. Heavy Runner Massacre
  6. Ancient Voices
  7. Two Wolves Dwell In Me
  8. Death Song
  9. The March Of A Thousand Miles
  10. Hold On For Your Life

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Boersma / Soulfood

  • Spieldauer

    51:42

  • Erscheinungsdatum

    13.09.2019

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