Seit rund zwanzig Jahren ist der in Kanada geborene Gitarrist, Sänger und Songwriter ANTHONY GOMES nun bereits im Bluesrock-Geschäft. Der diplomierte Blues-Historiker (Masterarbeit: „The Black and White of Blues“, Toronto, 2014) hat in dieser Zeit zwölf Alben eingespielt, und jedes von ihnen verdient das Prädikat „gut“ oder gar „sehr gut“. GOMES‘ neustes, dreizehntes Werk „Peace, Love & Loud Guitars“ setzt dem bisherigen Schaffen des nun in St. Louis, Missouri ansässigen Bluesrockers gewissermaßen ein (vorläufiges?) Sahnehäubchen auf.
Die zwölf neuen Songs sind allesamt Eigenkompositionen, zwei davon – die beiden Balladen des Albums – entstanden mit Unterstützung von JIM PETERIK („Take Me Back Home“) respektive MARK SELBY („You Are Amazing“). Aufgenommen wurde „Peace, Love & Loud Guitars“ in St. Louis und Nashville, produziert hat GOMES in Zusammenarbeit mit PETER CARSON.
Wie man ein Album eröffnet und die Hörerschaft mit dem Opener gleichsam bei den Ohren nimmt, weiß Herr GOMES offenbar: Man lasse beispielsweise im Hintergrund der taktgebenden Trommel einige Stimmen ein gospelähnliches, eingängiges Intro intonieren und lasse danach über einem knackigen Riff eine Gitarre jubilieren… In diesem Sinn sorgt „Come Down“, natürlich auch dank der passend schmirgelnden Stimme von GOMES, für einen unwiderstehlichen Einstieg.
Weiter geht’s mit einem Bluesrocker im Vollgas-Modus („White Trash Princess“) und einem schwerblütigen „Blues In The First Degree“. Mit „The Whiskey Made Me Do It“ folgt ein – pardon – richtig geiler Shuffle im Chicago-Style. Die prächtig geslidete Gitarre und der (hoffentlich!) mit einem Augenzwinkern geschriebene Text („Drinking triples and seeing double, acting single, now I’m in trouble“) tragen das ihre dazu bei, diesen Track zu einem der Highlights des Albums zu machen.
Apropos Highlights: Mit dem herrlich rockenden Titelstück „Peace, Love & Loud Guitars“ – ein Riesenchor sorgt im Refrain zusammen mit GOMES im Call and Response-Muster für mächtig viel Drive – und dem zweideutigen „Your Mama Wants To Do Me“ (“Good girls go to heaven, bad girls go backstage”) folgen zwei weitere Knacker. Füller sind auf diesem Album nicht auszumachen.
FAZIT: Wenn man den Titel eines Albums als Versprechen für dessen Inhalt betrachtet, erfüllt „Peace, Love & Loud Guitars“ die gegebene Zusicherung. Friedliche Momente gibt’s durchaus, laute Gitarren sowieso zuhauf – und ja, man kann sich sogar ein wenig in dieses neuste Werk von ANTHONY GOMES verlieben. Es ist sein bisher bestes.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.01.2019
Mike Brignardello
Anthony Gomes
Anthony Gomes
David Smith
Greg Morrow
Chris Leuzinger (Acoustic Guitar), Angie Primm, Gale Stuart, Devonne Fowlkes (Background Vocals)
Up2Zero/Just For Kicks
50:30
07.12.2018