Die Wiederveröffentlichung des Debüts von ATON FIVE, das erstmals 2014 (im Gründungsjahr) der Moskowiter erschien, war insofern überfällig, als die bisher nur in Eigenregie veröffentlichende Band ein breiteres Publikum verdient. Das Quartett jongliert muter mit traditionellem Rock verschiedener Couleur, streut quietschbunte Psychedelic-Parts in ihre Songs ein und strukturiert sie mit spürbar höheren Ambitionen, die auch der Prog-Fraktion Genüge tun dürften.
Die 1970er sind dabei als Goldene Jahre des Stils von ATON FIVE der gemeinsame Nenner aller Mitglieder. Man wird weder auf "Solarstalgia" noch im jüngeren Schaffen der Gruppe "moderne" Elemente entdecken, auch wenn sie zu keiner Zeit abgeschmackt klingt. Was einem irgendwie bekannt vorkommt, wird flugs mit Spielfreude und positiver Energie kaschiert, und gute Songs, daran lässt sich ohnehin nicht rütteln.
Was diese betrifft, sind ATON FIVE bestens aufgestellt. Unter den von Schlagzeuger Dmitry selbst abgemischten und gemasterten Kompositionen ragen
Als Gäste treten Organist Anton Ablov im aufsehenderregenden 'Milky Way Incident' (als würde es Multi-Instrumentalist Daniil Bosak nicht sowieso bunt genug treiben mit seinem E-Piano, diversen Keyboards und einem Akkordeon) sowie ein gemischtgeschlechtliches Gesangstrio auf. Bei 'Journey' und 'Woods Made of Stone' handelt es sich um Bonustracks bzw. Live-Aufnahmen aus dem Stamm-Tonstudio der Formation, die bislang nur auf dem exklusiv digital angebotenen Mini-Album "Live At Mars" enthalten gewesen sind.
Dass die Digipak-Variante ein Augenschmaus ist, müssen wir beim Label RAIG nicht gesondert erwähnen, richtig?
FAZIT: "Solarstalgia" ist schlicht eine weitere zwingende Veröffentlichung aus dem Hause RAIG und im für die Plattenfirma gewohnten Bereich anzusiedeln. Wer also auf krautige, psychedelische und dezent Stoner-riffige Klänge steht, ist im Fall von ATON FIVE wieder einmal bestens bedient. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/ac83714c2080446986c30df42f3842fd" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.02.2019
RAIG
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08.02.2019