Bei diesem Leipziger Allerlei handelt es sich, wie bereits der Aufzug der Musiker und die Ästhetik ihrer Plattencover erkennen lässt, um Freunde der ruppigen Metal-Gangart, die in den goldenen Jahren als extrem angesehen wurde. BITCHHAMMER huldigen also dem angeschwärzten Thrash im Geist von Venom und Bathory, wobei auf "Offenders of the Faith" aber auch rudimentäre Elemente des ursprünglichen Speed Metal verbraten werden. Die Platte ist der erste Langspieler der Ostdeutschen nach je einem Demo und einer Split-Single sowie zwei EPs.
Sie erscheint fünf Jahre nach dem letzten Kurzformat "Raging Hell Rivers" - eine Zeit, in der sich BITCHHAMMER nicht völlig gehäutet, aber merklich weiterentwickelt haben. Ihr charmantes Gepolter wirkt nun tighter denn je, sodass sie ihre völlig kompromisslosen Songs vermutlich so durchschlagend in Szene setzen können wie nie zuvor. Die Produktion ist dabei dreckig genug, um dem Stil gerecht zu werden, aber auch so transparent, dass das saubere Zusammenspiel der Mitglieder entsprechend zur Geltung kommt.
Ansonsten braucht man keinen höheren Bildungsabschluss, um "Offenders of the Faith" zu begreifen. BITCHHAMMER unterscheiden sich offengestanden nicht großartig von den vielen anderen Black-Thrash-Combos, die in den letzten zehn bis 15 Jahren zwischen Mosel (siehe den Label-Katalog von Iron Pegasus) und Main sowie darüber hinaus gegründet wurden, gehören aber definitiv zu den besseren, wie die meisten der neun Nummern der Platte belegen.
Obwohl Drummer Majesty of Hell (so, so …) eigentlich nur zwei Modi kennt (Blastbeat oder der klassische Thrash-Zweiviertel-Groove), wird die Scheibe bis zuletzt nicht langweilig, und der Band gelingt es sogar, dem Genre in kompositorischer Hinsicht einigermaßen frische Nuancen abzugewinnen. Anspieltipps in diesem Zusammenhang: 'Satanica' und 'To Hell with the Cross', die eine weitere Reifung der Musiker in Aussicht stellen. Bis dahin sind wir gespannt.
FAZIT: Wer in Deutschland Black Thrash Metal sagt, darf den Namen BITCHHAMMER spätestens jetzt nicht mehr unterschlagen. Mit "Offenders of the Faith" gehören die Leipziger zwar noch nicht zur Oberklasse (das Ausland - Schweden mit Nocturnal Breed etwa - hat mal wieder die Nase vorn), doch was nicht ist … <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/fa8defa20a8d40c7818acf0e7e807bb6" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.07.2019
Pure Steel / Soulfood
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24.05.2019