Bei BLACK FUTURES handelt es sich um ein weiteres Betätigungsfeld der Musiker, die auch hinter Space And Vibe) stehen. Das Duo hat bereits für Schwergewichte wie The Prodigy komponiert macht auf seinem Debüt aber einen recht schnöden Eindruck mit kommerziellem Industrial Rock, den man schon vor Jahren und auch dieser Tage (beispielsweise von 3Teeth) in wesentlich überzeugenderer Form gehört hat.
Im Anschluss ans unnötige Intro 'N.N.N' folgt mit 'Love', (Gastbeitrag von P.O.S inklusive) ein programmatischer Stampf-Opener, wie er nicht zweckmäßiger sein könnte. BLACK FUTURES animieren hiermit die Hörermassen, auf die sie spekulieren und sind so klug, danach mit 'Karma Ya Dig!' einen sphärischen Kontrast zu setzen. Poppiger wird später nur noch 'Youthman', das zugleich gemeinsam mit 'Trance' kurz vor Schluss den stärksten Refrain der Platte enthält.
Markiert die letztgenannte Nummer einen echten Volltreffer, den die Macher mit keiner anderen auf "Never Not Nothing" übertreffen, erlauben sie sich im weiteren Verlauf mehrere arg durchwachsene Tracks. Der flotte Swinger 'Me.TV' überzeugt noch, aber beim schablonenhaft repetitiven 'Body _ Soul' wittert man erstmals Einfallslosigkeit, und der Geruch wird spätestens während des lärmigen Arschwacklers 'Gutters' penetrant. Dass das Finale mit 'Power Drunk' unspektakulär ausfällt, verstärkt lediglich den ernüchternden Eindruck, den der Langspieler insgesamt hinterlässt.
Die Hits, die man gemeinhin von elektronischem, tanzbaren Rock erwartet, sind auf "Never Not Nothing" eher dünn gesät, obwohl man just diese von einem Projekt aus diesem stilistischen Bereich verlangt. Es geht nicht um tiefschürfende Inhalte oder Spielwitz, doch die Art und Weise, wie BLACK FUTURES Gestaltungsmittel von KMFDM oder auch Nine Inch Nails (wem sonst?) verwenden, wirkt bemüht.
FAZIT: Davon abgesehen, dass man die psychedelischen Elemente partout nicht erkennt, die sich BLACK FUTURES selbst bescheinigen, verbreiten die beiden Schöpfer unter Ausnahme von zwei, drei Stücken mit ihrem auf Hochglanz polierten Dance Rock gepflegte Langeweile. Mag sein, dass sich hinter dem Namen erfahrene Songwriter für Chart-Acts tummeln, doch unter ihrem eigenen Banner kommt wenig mehr heraus aus B-Seiten-Material, das ihre Auftraggeber vermutlich abgelehnt haben. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/83d1198c74cc437992a2449353ecf972" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.08.2019
Music For Nations / Sony
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30.08.2019