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Caronte: Wolves Of Thelema

Stil: Doom Metal

Cover: Caronte: Wolves Of Thelema

Warum sind CARONTE auf einmal "Heavy Acid Doom"? Egal, denn unabhängig von solchen Schubladen haben die Italiener mit ihrer vierten LP scheinbar ganz locker alles zuvor Komponierte und Eingespielte in ihrer Vita getoppt.

Vielleicht mussten die Musiker erst den konzeptionellen Ballast ihrer sogenannten magischen Trilogie hinter sich lassen; fest steht, dass sie auf "Wolves Of Thelema" nahezu gänzlich von Konventionen befreit klingen. Die Aufnahme eines zweiten Gitarristen zahlte sich also tatsächlich aus, wie das jetzige Quintett selbst behauptet. Luca Del Re alias Selvas (pikanterweise ebenfalls bei Nokturnal Mortum aktiv bzw. aktiv gewesen) steuert hingegen ein paar Orgel- und Synthesizer-Parts bei.

Sänger Dorian Bones hat sich indessen mittlerweile als grandioser Sänger entpuppt, der eine beeindruckende stimmliche Flexibilität an den Tag legt und bisweilen sogar an den ehemaligen Iced Earth-Frontmann Matthew Barlow erinnert, auch wenn die Band stilistisch wenig mit den Amerikanern am Hut hat.

Dass er an mehreren Stellen den erzürnten Jaz Coleman anklingen lässt (ob bewusst oder nicht), ergibt hingegen insofern Sinn, als zum wohl ersten Mal in der Diskografie der Formation Einflüsse aus dem Post Punk und somit eben auch von Killing Joke zur Geltung kommen. Beispielhaft dafür steht das fiebrig treibende '333' genauso wie das elegant groovende 'Black Hole Dawn' mit dem das Quartett einen Mini-Hit mit leichtem Danzig-Flair und Faith And The Muse-Groove geschaffen hat.

Auch der Opener 'Wolves of Thelema' ist geradezu verboten eingängig, besonders für im zeitgenössischen Doom-Bereich vorherrschende Verhältnisse, aber wie gesagt, diesem Kontext sind CARONTE spätestens jetzt endgültig entwachsen. Die teils sakral, teils kämpferisch anmutenden Chorpassagen, die sich wie der Ausruf "Lucifer!" quasi als Leitfäden durch die Tracks ziehen, widersprechen diesem Umstand nicht im Geringsten.

FAZIT: Mit "Wolves Of Thelema" stehen CARONTE am vorläufigen Zenit ihres Schaffens, befreit von jedwedem Szene- und Stilzwang, kompositorisch teilweise überragend gut und somit ein Überraschungskandidat für die Jahresbestenlisten 2019. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/c0ed3e9412c8428f96e04f545d493584" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.12.2019

Tracklist

  1. Wolves of Thelema
  2. 333
  3. Hypnopyre
  4. Queen of the Sabbath
  5. Amalantrah Sonata
  6. Quantum Ecclesia
  7. Black Hole Dawn
  8. Starway to the Cosmic Fire

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Ván / Soulfood

  • Spieldauer

    50:33

  • Erscheinungsdatum

    06.12.2019

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