Zurück

Reviews

Chalice of Suffering: Lost Eternally

Stil: Doom Death

Cover: Chalice of Suffering: Lost Eternally

Im Augenblick scheint eine zumindest niedrige Doom-Death-Welle über uns hinwegzurollen, denn davon abgesehen, dass so einige Veteranen dieses Subgenres, das im extremen Spektrum seit je ein Nischendasein fristet, wieder bzw. immer noch eine gute Figur abgeben, schicken sich nach und nach mehr jüngere Kapellen an, die Vorgaben früher Paradise Lost oder weit kompromissloser Acts (Thergothon, Disembowelment) aufzugreifen und wenn nicht weiterzuentwickeln, so doch zumindest auf gehobenem Niveau am Leben zu halten.

CHALICE OF SUFFERING gehörten schon mit ihrem ersten Album zu dieser neuen Riege und machen auch auf dessen Nachfolger keine Anstalten, sich eines Besseren, Kommerzielleren besonnen zu haben. Sieben Songs in über einer Stunde, diese Albumlänge spricht bereits eine deutliche Sprache; Die Tracks dauern zwischen knapp mehr als sechs und zehneinhalb Minuten, sind konsequent auf Atmosphäre ausgelegt und werden - sehr wichtig gerade in diesem Bereich - niemals langweilig, weil das Quintett, das sich um einen Dudelsackspieler (höre 'In The Mist of Once Was') sowie vier Gast-Vokalisten verstärkt hat, seinen Stil relativ zwanglos interpretiert.

Keyboards (Orgelsounds vor allem), Growls und ewig lang ausklingende Riffs gehören zum guten Ton, elegische Bläser-Klänge weniger, und klaren Gesang vernimmt man nur in Ausnahmefällen. Bei CHALICE OF SUFFERING machen solche Elemente das Salz in der Suppe aus. Offengestanden könnte sich die Gruppe in ein, zwei Stücken auch kürzer fassen, ohne ihre Wirkung zu verfehlen ('Forever Winter' mag für manche Geschmäcker zu Ambient-lastig respektive Soundtrack-artig anmuten), doch das schmälert den positiven Gesamteindruck nicht, den die Scheibe hinterlässt. Die beiden eher kompakten Nummern zum Schluss versetzen ihr zudem noch einmal einen kräftigen Ruck.

FAZIT: Mit Gruppen wie CHALICE OF SUFFERING im Ohr lässt man sich die kleine Renaissance des Doom Death derzeit gefallen. "Lost Eternally " ist zwar kein Knaller wie in jüngerer Zeit etwa God Diseases "Drifting Towards Inevitable Death", aber ein hervorragendes Stück Doom Death, mit dem sich nachgewachsene Generationen in die Materie einarbeiten können. Schließlich muss Gutes bewahrt werden, und dahingehend braucht man sich angesichts solcher Acts keine Sorgen zu machen. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/c8185267349c49658fb599c57d54050f" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.04.2019

Tracklist

  1. In the Mist of Once Was
  2. Emancipation of Pain
  3. Forever Winter
  4. Lost Eternally
  5. The Hurt
  6. Miss Me, But Let Me Go
  7. Whispers of Madness

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Transcending Obscurity

  • Spieldauer

    62:05

  • Erscheinungsdatum

    19.04.2019

© Musikreviews.de