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Reviews

Dead Kittens: I Am Not A Ghost

Stil: Noise, Noiserock, Punk, Core

Cover: Dead Kittens: I Am Not A Ghost

Die DEAD KITTENS sind keine Geister.
So zumindest lässt sich der Titel der neuen Veröffentlichung, die als Vinyl, CD-Digipack und auch als Download in den Handel kommt, deuten. Wir erhalten hier ganze 15 Songs in einer Spielzeit von 38:40 Minuten.
Dass es sich bei DEAD KITTENS um ein Duo handelt, ist dieser Veröffentlichung kaum anzumerken. Zu gut sind die Songs, die direkt an das Debüt „Pet Obituaries“ von 2018 anschließen.

Eröffnet wird das Werk mit einem kleinen Intro, das einen vielleicht tatsächlich kurz an Geister glauben lässt.
Das erste Stück „When Will The Sun Die“ ist verstörend und atmosphärisch zugleich. Der mehrstimmige Gesang im Refrain klingt gut und das laut ausgerufene „When will the sun die“ geht unter die Haut. Beinahe verzweifelnd. Ein sehr gelungener Einstieg in das Album.
Die Band dreht weiter auf und wir bekommen im Folgenden ein kunterbuntes Potpourri aus Noise, Core, Postpunk oder einfach nur experimentellem Rock geboten. Im Presse-Text wird der Begriff „Gesamt-Kunstwerk“ verwendet, der gerne unterstrichen werden darf. Doch auch jedes Kunstwerk hat seine besonderen Momente zum genaueren Hinschauen.
Einer davon ist sicherlich der Refrain von „I Pretend I Don't Pretend“, der in ein wildes Gitarrenspiel übergeht. Ein Stück, das live sicher groß abgefeiert werden wird.

Auch könnte man bei diesem Gesamtkunstwerk sogar den Begriff Pop-Appeal mit einbauen, der kurz bei „Middle“ ans Tageslicht gefördert wird. Erinnert den ein oder anderen bestimmt an die BLOODHOUND GANG.
<a href="https://www.youtube.com/watch?v=W69h5-LJ4Kk" target="_blank" rel="nofollow">„All My Senses Are Gone“</a> vereinnahmt, ähnlich wie <a href="https://www.youtube.com/watch?v=hYM709gKJCE" target="_blank" rel="nofollow">„I‘ll Changed My Mind“</a>, mit gutem Sprechgesang und einem Refrain, der Ohrwurm-Potenzial besitzt. Rabiat brechen die verlorenen Sinne ab, während die Sinnesveränderung entspannt ausklingt. Beide Titel möchte man gleich noch einmal hören.

Selbst der Titeltrack weist etwas Pop-Appeal auf. Gut aufgebaut und atmosphärisch beginnt es. Man wartet förmlich darauf, dass es irgendwann aus den Boxen donnert. Und den DEAD KITTENS gelingt es, diese Spannung perfekt zu forcieren. „I am not a ghost“ hallt es mehrfach nach. Zum Ende hin wird ein regelrechter Klangteppich ausgerollt.
Danach schalten die DEAD KITTENS wieder einen Gang herunter. Mit „I Don't Wanna Die Tonight“ kann eine weitere Empfehlung für dieses Album abgeben werden. Mit über vier Minuten ist es die längste Nummer, bei der die emotionale Stimme des Sängers den Song perfekt trägt.
Damit schließt sich der Kreis, der mit der Frage nach dem Tod der Sonne geöffnet worden war.

FAZIT: Auch wenn „I Am Not A Ghost“ der DEAD KITTENS als Gesamtkunstwerk wirklich gut ist, muss festgehalten werden, dass nicht jeder Song direkt zündet. „Things I Heard Or Thought At One Point Of My Life“ wirkt eher wie eine mit Musik untermalte Sci-Fi-Geschichte und verstört vielleicht ein wenig, da die anderen Songs deutlich mehr rocken. Unter den Gewändern der Geister von DEAD KITTENS gibt es trotzdem richtig was zu entdecken!

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.05.2019

Tracklist

  1. When Will The Sun Die
  2. A Subtile Form Of Torture
  3. I Pretend I Don't Pretend
  4. Middle
  5. Quit Quitting
  6. Break The Lull
  7. Things I Heard Or Thought At One Point Of My Life
  8. All My Senses Are Gone
  9. I'll Change My Mind
  10. Plastic Bombs
  11. Unbaptized Babies
  12. Strife
  13. Sick
  14. I Am Not A Ghost
  15. I Don't Wanna Die Tonight

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Noisolution

  • Spieldauer

    38:40

  • Erscheinungsdatum

    24.05.2019

© Musikreviews.de