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Reviews

Dynazty: Firesign

Stil: Melodic Metal

Cover: Dynazty: Firesign

Ja sicher, es sind noch ein paar Wochen bis zum Jahreswechsel, aber ich lege mich dennoch schon jetzt fest, denn das Rennen um den Titel „Album des Jahres“ im Bereich Melodic Metal scheint entschieden. DYNAZTY und ihr sechstes Studioalbum „Firesign“ thront dort seit Veröffentlichung am 28. September unangefochten und weit und breit ist niemand in Sicht, der den Schweden diesen Titel noch entreißen könnte. Waren die Anfänge der Jungs aus Stockholm eher bescheiden zu nennen, folgten im Laufe der Jahre mehrere Stilwechsel, vom Melodic Hard Rock („Bring The Thunder“, „Knock You Down“) hin zu Heavy Metal-artigen Versuchen („Renatus“, „Titanic Mass“).
Nun aber, 12 Jahre nach Geburt der Band, scheint man endlich dort angekommen zu sein, wo man aufgrund seiner Anlagen eindeutig hingehört und - vorausgesetzt man bleibt der jetzigen Ausrichtung treu - auch bleiben wird, denn „Firesign“ ist ein Killer von einem Album.

Musizieren konnten die Mannen um Shouter Nils Molin von je her, was das neue Werk von seinen Vorgängern unterscheidet ist aber die konsequente Weiterentwicklung des Songwriting, das sich hinter niemandem mehr verstecken muss und die Scheibe mit zum besten macht, das in den letzten Jahren auf diesem Gebiet veröffentlicht wurde, kompromisslos melodisch und stadiontauglich.

„Breathe With Me“ startet mit Elektro-Rock Sounds, bevor die Double-Bass die Oberhand gewinnt und zu einer Strophe überleitet, die einen perfekten Spannungsbogen erzeugt um in einen Chorus zu explodieren, der noch nicht alle Register zieht, wohl auch deshalb, um die Highlights des Albums umso krasser vorzubereiten. Da sei „The Grey“ genannt, ein Titel der mit hämmernder Bassdrum startet, im Chorus allerdings ohne Umschweife auf den Punkt kommt und endgültig die Marschrichtung absteckt.

„In The Arm Of A Devil“ gehört zum besten Liedgut, das ich von den Schweden je gehört habe. Eine Strophe, die an rockige GARY MOORE Zeiten erinnert, als dieser noch nicht den Blues hatte und zu einem Chorus überleitet, der nicht mehr aus dem Kopf zu verbannen ist, flirrendes Gitarrensolo inklusive.

Dann aber, wenn man gerade glaubt, es könne nicht besser werden, folgt „My Darkest Hour“, ein Song, dessen Synkopen an H.E.A.T.s „Mannequin Show“ erinnern, mit einem Kehrvers, der keine Wünsche offen lässt und einfach nur brillant zu nennen ist, vorausgesetzt, man mag diese Art von Musik. Und auch hier gibt es wieder ein Gitarrensolo der Extraklasse. Traumhaft.

Mit „Ascension“ folgt ein Titel, der abermals Anleihen bei GARY MOORE macht. Das Intro lässt Erinnerungen an „Over The Hills And Far Away“ aufkommen, bevor die Schweden hier einen weiteren Killer-Chorus kreieren, der einfach nur Spaß macht. Die Gesangsleistung Nils Molins ist grandios zu nennen. Nicht mehr und nicht weniger. Anspieltipp!

„Firesign“ startet mit Elektro-Rock-Pop Zitaten, mit denen die Band zeitweise kokettiert, bevor sich in der Folge eine weitere, mächtige Gesangslinie Bahn bricht, die alle Hit-Ingredienzien enthält. „Closing Doors“ rockt etwas härter, gleiches gilt für „Follow Me“. „Let Me Dream Forever“ mit poppigem Intro liefert zunächst eine komplett reduzierte Strophe, die zu einem Chorus überleitet, der erneut das Prädikat „Weltklasse“ verdient, während „Starfall“ und „The Light Inside The Tunnel“ den würdigen Abschluss eines perfekten Albums bilden.

FAZIT: DYNAZTY sind mit ihrem sechsten Versuch „Firesign“ endlich angekommen. Waren die ersten Alben als Versuchsballons zu verstehen, die Ausrichtung der Schweden einzunorden, vollzieht die Band mit der neuesten Werk den Schwenk in Richtung Melodic Metal und zwar in unwiderstehlicher Art und Weise. Ein Pflichtkauf für Fans des Genres. Punkt.

Punkte: 15/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.11.2019

Tracklist

  1. Breathe With Me
  2. The Grey
  3. In The Arms Of A Devil
  4. My Darkest Hour
  5. Ascension
  6. Firesign
  7. Closing Doors
  8. Follow Me
  9. Let Me Dream Forever
  10. Starfall
  11. The Light Inside The Tunnel

Besetzung

  • Bass

    Jonathan Olsson

  • Gesang

    Nils Molin

  • Gitarre

    Mike Lavér, Love Magnusson

  • Keys

    Love Magnusson

  • Schlagzeug

    George Härnsten Egg

Sonstiges

  • Label

    AFM Records

  • Spieldauer

    49:35

  • Erscheinungsdatum

    28.09.2018

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