Aus dem unerschöpflichen Fundus von Musikern in Göteborg haben sich Ende 2017 drei unter dem Namen EARTH MESSIAH zusammengefunden, um den gefühlt tausendsten Aufguss eines Sludge-Schweinerock-Teebeutels zu machen. Die Herren Marcus Hedkvist (Bassist auch bei From Soil, ex-Eskatologia), Mathias Helgesson (Gitarre und Gesang, kommt von Unhealth und Lawgiver) sowie Patrik Orrmén (Drums, ehemals Fuzztrated und Rhubarb Blues Band) zocken oft flotten, auf Blues-Riffs basierenden Fuzz-Kram, dem es zwar nicht an Energie fehlt, dafür jedoch an Eigenständigkeit und zwingenden Melodien.
Nach dem hypnotischen, luftigen Intro-Titelstück und der forschen Eröffnung mit 'Escape From Reality' stellt sich rasch Nüchternheit statt anhaltende Begeisterung ein. EARTH MESSIAH setzen insbesondere auf punkig simple Strukturen, was nicht weiter ins Gewicht fallen würde, wenn die Akkordkadenzen, die Mathias bemüht, nicht so einfältig wären. Die Licks und somit auch der Verlauf der meisten Stücke sind derart vorhersehbar, dass man sich rasch genervt fühlt, auch wenn sich der Dreier hörbar Mühe gibt, sein Publikum mitzureißen.
Das gelingt ihm zumindest kurzfristig mit Motörhead-Hommagen wie 'In The Darkness' oder 'Queen Of The Land Of Tomorrow'. Drosseln EARTH MESSIAH das Tempo, wird's prompt öde, auch weil sie sich in Arrangements verzetteln, die letzetn Endes nicht richtig aufgehen. Gefällig andererseits: differenzierterer, eher vertrackter Stoff wie 'I Am', wobei man sich an aktuelle High On Fire erinnert fühlt, gerade auch wegen der Vocals.
Um sich langfristig zu etablieren, muss noch eine ganze Menge mehr kommen als das, was die Schweden auf diesem mit typischen Mängeln behafteten Debüts vorweisen.
FAZIT: "Ouroboros" ist ein Einstand mit dafür üblichen Schwächen. Als Stoner-Doom-Kapelle mit Straßenköter-Attitüde bringen EARTH MESSIAH viele Voraussetzungen für eine solide Karriere mit, aber noch keine ausnahmslos überzeugenden Songs, geschweige denn einen individuellen Charakter. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/d0488a2baefd46b5bf6b443e7f6b7668" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.02.2019
Argonauta / Soulfood
34:48
01.03.2019