Nächstes Jahr steht EAT ME FRESHs 10. Jubiläum an, und kurz davor melden sich die Tschechen nach einer längeren Phase eher persönlicher als stilistischer Umorientierung mit einem neuen Album zurück, das ihrem Namen gemäß frische Kompositionen bietet. Musikalisch ist jedoch alles beim Alten geblieben, was Fans der Hardcore-Institution freuen dürfte.
Der Kater lässt das Mausen nicht … Warum sollten EAT ME FRESH auch etwas anderes machen nach all den Jahren? Die Devise "Stumpf ist Trumpf" scheint den Herren immer noch auf die Stirn tätowiert zu sein, gleichwohl sie keine angesehenen Veteranen wären, wenn sie diese Marschroute nicht mit kompositorischer Klasse verfolgen würden. So kurzatmig sich das Quartett folglich auch in Hinblick auf seine Titel und Texte geben mag, so kurz und prägnant sind die Stücke ausgefallen, die es für "Mob" geschrieben hat.
Bei der Einspielung dürften EAT ME FRESH ähnlich zielstrebig vorgegangen sein wie geschichtsträchtigen Grindcore-Szene in ihrer Heimat: Ein Smasher reiht sich Schlag auf Schlag an den anderen, alles brav im Rahmen dessen, was das Genre erlaubt, und dementsprechend stets leicht angestaubt, aber gerade deshalb charmant. New School ist das Ganze zumindest auf den Sound bezogen einmal mehr, denn "Mob" wurde druckvoll metallisch produziert, wobei man aber nicht von den Musikern erwarten sollte, irgendwelche Eingeständnisse an Kuttenträger und Matten zu machen.
Nein, potenzielle Genre-Hits wie 'Back and Forth' oder 'Purple Green', dem neben der Hymne 'Don't Wann' zweiten Anspieltipp von "Mob", sind nur insoweit Metal, wie es etwa auch Agnostic Front oder Madball, die ausgewiesenen Vorbilder von EAT ME FRESH, zulassen würden. Das reicht der Szene-Basis völlig, alle anderen haben die Rezension ohnehin nicht bis zu diesem Punkt gelesen.
FAZIT: Eine weitere NYHC-lastige Scheibe aus der Tschechischen Republik und dabei eine mindestens solide - "Mob" zeigt EAT ME FRESH einmal mehr als Szene-gerechte Band, die den Vorgaben entsprechend abwechslungsreich knalligen Hardcore schreiben und spielen kann, nicht mehr und nicht weniger. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/fb45d196768747c68feef4f4ff799b25" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.03.2019
Demons Run Amok
40:35
08.03.2019