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Fiddler’s Green: Heyday

Stil: Folk Punk

Cover: Fiddler’s Green: Heyday

Etwas mehr als eine Dreiviertelstunde ist genau richtug, um das bisherige Schaffen von FIDDLER'S GREEN auf angemessene Weise mittels neuer Songs Revue passieren zu lassen, und nichts weniger tut "Heyday". Ergo dürfen sich Interessenten, die die Band aus unerfindlichen Gründen nicht kennen sollten, mit dem neuen Studioalbum des Phönomens einen kompakten wie repräsentativen Eindruck von den Qualitäten der Gruppe geben lassen.

Ja, FIDDLER'S GREEN bringen 2019 mit 15 gewohnt meist kurzen Tracks auf den Punkt, was sie sich über Jahrzehnte hinweg erarbeitet haben. "Heyday" steht dabei konzeptionell im Zeichen sogenannter "rebel songs" und gewinnt somit einen Aktualitätsbezug, doch wer nun allzu ernste, pseudo-tiefsinnige Nummern befürchtet, darf sich entwarnen lassen: Die Band übt allenthalben durch die Blume Kritik und konzentriert sich lieber darauf, das vertraute Gleichgewicht zwischen euphorischen Antreibern wie 'The Freak Of Enniskillen' oder 'Limerick Style und wehmütigen Hymnen ('Born To Be A Rover', 'Better You Say No') zu wahren … auch wenn der Aufhängesong des Albums 'No Anthem' heißt.

Dieser gibt inhaltlich den tatsächlich rebellischen, also aufbegehrenden Grundton von "Heyday" vor. In diesem Sinne sind dann auch das besonders virtuos gespielte Titelstück, 'Sláinte' oder 'John Kanaka' zu verstehen. Rein musikalisch stehen FIDDLER'S GREEN derzeit im vollen Saft: eng verzahnte Fiddle-, Flöten und Gitarrenmelodien seitens Sechssaiter Pat Prziwara, warme Akkordeontöne dank Band-Aushängeschild Stefan Klug sowie eine beinahe metallische Produktion von Produzent Jörg Umbreit (u.a. In Extremo, Dritte Wahl) garantieren anhaltendes Interesse an "Heyday", ohne dass sich die unmittelbar catchy Tracks abnutzen würden.

In dieser Hinsicht steht die Platte den Chart-Alben "Devil's Dozen" und "Winners & Boozers" in nichts nach. Die neu hinzugewonnene Tiefe macht sie im Grunde sogar besser.

FAZIT: Auf "Heyday" stellen FIDDLER'S GREEN ohne unschön mahnenden Zeigefinger Fragen zur aktuellen Lage der Gesellschaft und Politik, wobei sie sich gegen den zunehmenden Rechtsruck äußern und eine reihe moderner Protestsongs einreichen, die von ihrer Haltung und Energie her dem Schaffen von Joe Strummer oder Frank Turner nicht unähnlich sind. Dass sie das schaffen, ohne ihre Zuversicht und Lebensfreude zu verlieren, macht die Scheibe praktisch zum perfekten Karrierehöhepunkt. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/dd61c3413ee840629f9eb3adae669c15" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.03.2019

Tracklist

  1. Prelude
  2. The Freak Of Enniskillen
  3. No Anthem
  4. Limerick Style
  5. Farewell
  6. Born To Be A Rover
  7. The Congress Reel
  8. Sláinte
  9. Better You Say No
  10. Cheer Up
  11. One Fine Day
  12. John Kanaka
  13. Heyday
  14. Steady Flow
  15. Together As One

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Deaf Shepherd / Indigo

  • Spieldauer

    46:18

  • Erscheinungsdatum

    08.03.2019

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