Nichts Neues aus dem Hause FINAL ERROR: Ihr nach "Sick Of Your Lies" (2016) zweites Album weist keinen merklichen Fortschritte auf, sondern ist eine weitere souveräne Demonstration dessen, was dabei herauskommt, wenn man Metal und Hardcore mischt, aber offensichtlich wenig von Metalcore hält, so wie er im Lauf der vergangenen 20 Jahre zu einem weltweiten Stigma bzw. Phänomen geworden ist.
Wohingegen der Fünfer mit Stücken wie dem kompakten Einstieg 'Pay For It' die alte Punk-Schule bedient, fallen beispielsweise während 'Schizophrenic' (enorm eingängige Mitsing-Nummer) alle Genre-Stilmittel zusammen, angefangen beim programmatischen Breakdown bis zu jenen scheinbar zwingend notwendigen Stakkato-Riffs, die immer unschön nach Einfallslosigkeit riechen. Dem gegenüber steht mit dem rasanten Geballer von 'Final Error' eine potenzielle Bandhymne für die Zukunft, derweil der Todesblei-Ausflug 'Until The End' ganz für sich allein steht; mehr Tracks dieser Sorte hätten die Platte merklich aufgewertet - zumal sich auch ein vage provinzieller Mief nicht von der Hand weisen lässt, was man nicht erst auf die Musik, sondern direkt auch auf die eher trashige Gestaltung des Plattencovers münzen darf.
Dies widerspricht dem eigentlich versierten Eindruck, den das Gros der Lieder hinterlässt, wobei sich FINAL ERROR insbesondere mit dem differenziert strukturierten 'Deadly Fate' zweifelsohne für höhere Weihen empfehlen. Hier geht auch Frontmann Achim aus sich heraus und beweist, dass er doch keine so unflexible Stimme hat, wie er ansonsten über weite Strecken suggeriert. Am Ende des Tages muss sich die Combo einfach noch ein schärferes Profil erarbeiten, um wirklich aus der Szene-Masse herauszuragen.
FAZIT: "The Blind Leading The Blind" ist vertontes Abhandeln der Tagesordnung, was Mit Core verschmolzenes Metall angeht, und FINAL ERROR eine Band, die ihre Sache in diesem Zusammenhang gut macht, ohne zu irgendeiner Zeit zu brillieren. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/fc16a5fe533a43cdac3b147a4b0b2aca" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.05.2019
Dedication
35:24
24.05.2019