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Gorilla: Treecreeper

Stil: Stoner Rock

Cover: Gorilla: Treecreeper

Zur Realisierung von "Treecreeper" benötigten GORILLA sage und schreibe ein Dutzend Jahre, doch herausgekommen ist eine herkömmliche Fuzz-Rock-Sause, deren Einflüsse schnell ausgemacht sind. Im Verhältnis zu ihrem Einstand "Rock Our Souls" (2007) hat sich das Trio nicht merklich weiterentwickelt, sondern huldigt stattdessen auch weiterhin den seligen Lemmy und sein frühes bis mittleres Schaffen mit Motörhead.

Dies in einem Stoner-Kontext zu hören ist zumindest kurzzeitig unterhaltsam, und GORILLA erweisen sich als so klug, ihre Klientel nicht über Gebühr zu strapazieren. Eine knappe Dreiviertelstunde lang funktioniert ihre musikalische Mischung recht gut, auch wenn Frontmann Johnnys gesangliche Unzulänglichkeiten anders als bei seinem offensichtlichen Vorbild schnell zu Lasten der Qualität des rein Instrumentalen gehen.

Wenn GORILLA nämlich in psychedelische Gefilde abschweifen wie mit dem getragenen 'Cyclops' oder während des fast acht Minuten Dauernden Seventies-Groovers 'Mad Dog', bedürfte es einer eher melodischen und kraftvollen statt nur heiser knödelnden Stimme. Garagige Speed-Nummern wie 'Gorilla Time Rock n Roll' oder 'Ringo Dingo' stehen der Band deshalb am besten … und eine Produktion mit mehr Druck respektive weniger penetrant scheppernder Drum-Becken hätte "Treecreeper" definitiv gut getan.

Während beispielsweise die neue LP von Saint Vitus, mit denen sich GORILLA selbst gern (und zu Recht) vergleichen erhebliche kompositorische Mängel aufweist, tut sich dieser flotte Dreier hier mit keinem seiner neun aktuellen Tracks eine Schande. Beim nächsten Mal (dann nach weniger langer Sendepause, bitte) sollten Johnny, Bassistin Sarah Jane und Drummer Ryan Matthews einfach mehr Sorgfalt im Studio walten lassen bzw. ihre Brieftaschen für eine ordentliche Produktion schröpfen.

FAZIT: "Treecreeper" geht als ziemlich abwechslungsreiche Hommage an das Kilmister Erbe und Kapellen wie The Lords of Altamont oder Nick Oliveris Mondo Generator durch, die gekonnt Punk-Rotz und Heavy Blues miteinander vereinbaren. Abzüge gibt es wie beschrieben wegen des Sounds und der unflexiblen Vocals. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/e58c517bb7b0494d860e63f2e981612f" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.06.2019

Tracklist

  1. Scum Of The Earth
  2. Cyclops
  3. Gorilla Time Rock n Roll
  4. Treecreeper
  5. Mad Dog
  6. Ringo Dingo
  7. Terror Trip
  8. Last In Line
  9. Killer Gorilla

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Heavy Psych / Cargo

  • Spieldauer

    44:19

  • Erscheinungsdatum

    21.06.2019

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