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Ilum Adora: ... of Serpentine Forces

Stil: Black Metal

Cover: Ilum Adora: ... of Serpentine Forces

Pestmasken, umgedrehte Kreuze, monochrome Ästhetik … Hier existiert wieder jemand in einer Blase, die seit den frühen 1990ern niemand zum Platzen bringen konnte, und so wie ILUM ADORAs Musik nicht völlig reizlos ist, strahlt bekanntermaßen auch der klassische skandinavische Black Metal eine dauerhafte Faszination aus. Andernfalls würden sich ihm nicht immer noch so viele Newcomer verschreiben; bei dieser Band, die aus einem Soloprojekt entstand, handelt es sich aber nicht um völlig unbeleckte Musiker.

Dahinter steht nämlich seit knapp acht Jahren der ehemalige Zarathustra-Sänger Hurricane Hellfukker. ".. of Serpentine Forces" ist nach zwei Demos, der EP "Son of Dawn" und einer Split-Veröffentlichung mit den Portugiesen Morte Incandesce ("Remnants of a Flaming Past", 2017) der erste Langspieler der Koblenzer, die sogar schon einen Live-Mitschnitt herausgebracht haben. Das passt zu ihrer Old-School-Einstellung, und dementsprechend wenig Innovation darf man von ihrem aktuellen Material erwarten.

Dafür gehen ILUM ADORA jedoch mit hörbarer Leidenschaft zu Werke und zitieren ihre Underground-Helden nicht allzu offensichtlich. Stattdessen bietet die Scheibe im beschränkten Rahmen maximale Abwechslung, angefangen beim vorhersehbar rasanten Opener 'Dominions Of Spheres Beyond', mit dem die Gruppe ihren auch im weiteren Verlauf durchweg rauen, aber nicht undifferenzierten Sound vorstellt. Als Mischung aus alten und modernen Werten lässt sich auch der Stil beschreiben, denn die Mitglieder, die der Höllenficker von den Niederländern Countess heranzog, balancieren Beherrschung und halsbrecherische Ausfälle gekonnt, was dem Ganzen klar überschaubare Strukturen verleiht.

Zumindest kleine überraschungen gibt es immer wieder, seien es das gedrosselte und melodische 'Forever Dying But Never Dead' oder das noch weiter ausgebremste Titelstück als gelungener Black-Doom-Entwurf, die Thrash-Stilmitte von 'Slaves To Existence' oder das eher atmosphärische statt wütende (das sind ILUM ADORA ansonsten größtenteil) 'Under The Iron Of The Moon'. Alles in allem reicht das für eine amtiliche Beschallung von Szenepartys, wiewohl die frischen Impulse weiterhin von anderen Bands kommen.

FAZIT: Mit "... of Serpentine Forces" kann man sich eine relativ konventionelle und gefällige, weil in jeder Hinsicht gut gemachte Black-Metal-Platte der alten Schule ins Haus holen, nicht mehr und nicht weniger. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/bfcef723096d40ccb9fd69869d92ac61" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.04.2019

Tracklist

  1. Dominions of Spheres Beyond
  2. Clashing of Swords
  3. Forevery Dying but never Dead
  4. ... of Serpentine Forces
  5. Nihil Negativum
  6. Hic Sunt Dracones
  7. Slaves to Existence
  8. Under the Iron of the Moon
  9. Tiusche Man in Wieße Thorn

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Folter

  • Spieldauer

    40:52

  • Erscheinungsdatum

    08.03.2019

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