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La Morte: Vie

Stil: Post Metal

Cover: La Morte: Vie

Wie der Titel bereits andeutet, handelt es sich bei "Vie" um eine musikalische Betrachtung des Lebens an sich auf sowohl geistiger als auch körperlicher Ebene, wobei LA MORTE der Frage auf den Grund gehen, wie man letzten Endes Erfüllung findet. In Anbetracht der Musik des Kollektivs steht allerdings auszuschließen, dass die Mitglieder mögliche Antworten gefunden haben. Zumindest insoweit zieht Frontmann Almero einen Schluss, als sich die Nachwelt nur an Einzelne erinnert, wenn diese etwas Zeitloses schaffen … womit wir bei der Kunst wären.

LA MORTE möchten ihre Kreativität gleichfalls verewigen und umgeben sich vielleicht auch deshalb mit einer mysteriösen, bemüht exzentrischen Aura, etwa wenn sie einen Punkt hinter jeden Songtitel setzen oder mit gleich drei Gitarristen aufspielen, obwohl dies in Hinblick auf die melodische Substanz ihrer Musik zu keiner Zeit notwendig wäre. Das Trio erzeugt im Verbund lediglich gehörige Wucht, die dem "sludgigen" Post Rock bis Metal der Spanier bestens steht.

"Vie" ist ein verzweifeltes, durchweg negativ anmutendes Werk, und Stimme des Frontmanns verschärft diese Atmosphäre zwar zusätzlich, dürfte aber auch zu einem Zankapfel werden, falls man sich zu Diskussionen über den Reiz von LA MORTE hinreißen lässt. Almeros ziemlich unerträgliches Geschrei steht einer einfühlsamen und ungleich stärker für ihn einnehmenden melodischen Ausdrucksweise gegenüber, die auch die mitreißendsten Momente des Albums ausmacht.

Als Ankerpunkte darf man das mit wehmütigen Leads um sich selbst kreisenden 'Air.' und den sechsminütigen Abschluss 'Dead soul.' anführen. Letzterer ist zugleich das längste Stück und als weitgehend instrumental gehaltene Komposition der unbestreitbare Höhepunkt auf "Vie". Dicht dahinter in der Gesamtwertung: 'Every night, every breathe.' (sic), das nach einer spannungsgeladen ruhigen Einleitung einer Vulkaneruption gleichkommt.

FAZIT: Der einfallsreich gestrickte Post Metal von LA MORTE krankt letztlich am grenzwertigen Sänger der Band. Fans des Stils dürfen aber dennoch ein Ohr riskieren, denn das Konzept von "Vie" und dessen Umsetzung haben eine Menge für sich. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/8b90bc5f2ba441de8d82134428078efd" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.05.2019

Tracklist

  1. First cry.
  2. Air.
  3. Every night, every breathe.
  4. No surrender.
  5. Last call.
  6. Dead soul.

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Fuzztshirt

  • Spieldauer

    40:24

  • Erscheinungsdatum

    03.05.2019

© Musikreviews.de