Ein Dutzend Alben und zwanzig Jahre später sitzt Craig Williamson aka LAMP OF THE UNIVERSE in seinem Planetarium und schaut entspannt in den Weltraum. „Align In The Fourth Dimension“ ist eine entschleunigte Reise zwischen softem psychedelischem Folk, einer ganz kleinen Prise Space Rock und meditativer Klangexkursion. Die akustischen Gitarren regieren, das Mellotron sorgt für ein wärmendes Fundament, dazwischen flirren Synthesizer, rotieren rumpelige Rhythmen, die Sitar sorgt für fernöstliche Nuancen und selten darf die E-Gitarre im Verbund mit röhrender Orgel de Führung übernehmen („Rite Of The Spheres“), was ziemlich gut kommt.
Williamsons etwas leiernder Gesang, immer eine Spur neben dem eigentlichen Geschehen, passt dazu wie angegossen, wirkt in manchen Momenten aber als einziger Faktor dezent anstrengend. Das wird aufgefangen von einer Musik, die in ihren besten Momenten zwischen trunkenem DONOVAN und verschlafenen SIXTEEN HORSEPOWER pendelt („Light Receiver”), unverkennbar tiefenentspannt in sich ruht und trotz der schaumgebremsten Atmosphäre nicht langweilig wird. Beim abschließenden, fast neunminütigen „Seasons Of Love“ stellt sich auf faszinierende Art ein bisschen „Alan’s Psychedelic Breakfast“-Feeling ein. Allerdings ohne vor sich hin brutzelnde Eier.
FAZIT: „Align In The Fourth Dimension“ ist kein wilder Ritt durchs All und verschiedene Dimensionen, sondern eine geradezu kontemplativer Trip durch diverse Bewusstseinsebenen. Dank geschmackvoller Instrumentierung und melodischer Finesse eine nahezu perfekte Begleitung (beim phasenweisen windschiefen Gesang sollte man gelassen ein Auge zudrücken) für den heimischen OM-Zirkel.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.05.2019
Craig Williamson
Craig Williamson
Craig Williamson
Craig Williamson
Craig Williamson
Craig Williamson
Sulatron Records/Broken Silence
46:23
12.04.2019