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Life Of Agony: The Sound of Scars

Stil: Alternative Rock / Metal

Cover: Life Of Agony: The Sound of Scars

Die ohnehin nostalgisch geneigte Klientel von LIFE OF AGONY dürfte die Ohren umso spitzer aufgestellt haben, als sie erfuhr, dass das neue Album der Kultband das Konzept ihres Debütklassikers "River Runs Red" von 1993 aufgreift. Die New Yorker machen es sich aber nicht einfach, indem sie den Sound und Gestus der Platte wiederkäuen, sondern transferieren die damalige Stimmung und inhaltliche Ausrichtung gekonnt auf ihren aktuellen musikalischen Entwicklungsstand.

Richtig los geht es im Grunde erst nach einem Intro und einer kurzen Riff-Aufwärmrunde mit dem schlichten Reim "scars are what we are" in Form von 'Black Heart', einer noch recht klassischen LOA-Hymne mit teils chorischem Gesang und hymnischem Refrain nebst für Joey Z. üblichen Licks voller Oberton-Harmonien. Der Gitarrist hat "The Sound of Scars" klanglich gemeinsam mit Tool- und System-Of-A-Down-Produzentin Sylvia Massy verboten heavy in Szene gesetzt - inklusive vertrautem Hardcore-"Plong" auf Band-Küken Veronica Bellinos Snare-Drum.

Andererseits klingen auch die gediegeneren Momente angemessen dynamisch, seien es die Strophen des ebenfalls sehr eingängigen 'Lay Down' oder der finale Schlepper 'I Surrender' mit seinen hintergründigen Orchester-Arrangements insgesamt. Mit den treibenden Kracher 'Eliminate' und 'Once Below' dringen die Gründungsmitglieder ein Stück weit zu ihren Wurzeln im NYHC-Milieu vor, gleichwohl "The Sound of Scars" womöglich ihr bisher "gewöhnlichstes" Alt-Rock-Werk darstellt … passenderweise gemastert von Grunge-Fachmann Howie Weinberg.

Die Freude über eine Handvoll schon jetzt zeitloser Kabinettstücke wird wie schon wie auf dem Vorgänger von dem Umstand getrübt, dass die Qualität des Materials gegen Ende - genauer gesagt nach 'Stone', einem Hit von Alice-In-Chains-Format - deutlich abnimmt und die konzeptionell bedingten Zwischenspiele den Flow der tatsächlichen Songs ein wenig stören.

FAZIT: LIFE OF AGONY sind trotz kleiner Schönheitsfehler auch 2019 gut aufgestellt, wenn es darum geht, ihr seit je auf der kollektiven Bandzunge liegendes Herz nach außen zu kehren. "The Sound of Scars" ist ein textlich glaubhaft persönliches Album mit nicht immer bärenstarken Liedern, mit denen das Quartett seiner Vergangenheit würdevoll Rechnung trägt, ohne einen weiteren Klassiker zu Werke gebracht zu haben. <img src="http://vg08.met.vgwort.de/na/692fb94fa3e640b9aa853b6d3b3005bd" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.10.2019

Tracklist

  1. Prelude
  2. Scars
  3. Black Heart
  4. Lay Down
  5. Then
  6. Empty Hole
  7. My Way Out
  8. Eliminate
  9. Now
  10. Once Below
  11. Stone
  12. Weight of the World
  13. When
  14. I Surrender

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Napalm / Universal

  • Spieldauer

    40:53

  • Erscheinungsdatum

    11.10.2019

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