Zurück

Reviews

Ligfaerd: Den Ildrøde Konge

Stil: Black Metal

Cover: Ligfaerd: Den Ildrøde Konge

Als sich LIGFAERD zur Jahrtausendwende gründeten, hießen sie noch Hrapp und brachten nicht mehr als ein paar Demoaufnahmen zustande. Mittlerweile haben sich die Dänen umbenannt, ein Mitglied ausgetauscht und innerhalb von 13 Jahren mehrere EPs sowie zwei Alben veröffentlicht. Nun folgt das dritte und erste über ein im internationalen Extrem-Metal- bzw. Hardcore-Underground renommiertes Label.

Vendetta sprechen insbesondere nachgewachsene Black-Metal-Fans an, und diese bekommen in Form von "Den Ildrøde Konge" ("Der dunkelrote König") Musik geboten, die wider Erwarten völlig orthodox klingt. Etwaige Einflüsse aus dem Post-Sektor lassen sich in den oft geradezu manisch rasanten acht Songs des Albums nicht ausmachen, geschweige denn sonstige für Die-Hards fragwürdige Elemente. In diesem Modus könnten LIGFAERD glatt zwischen Acts wie Watain oder Marduk als reaktionäre Schweden durchgehen.

Überzeugt das Material nun auch abgesehen von seiner kompromisslos krassen Ausrichtung? Die Frage darf man absolut mit Ja beantworten, denn LIGFAERD haben bei allem Tempo ein Händchen für Dynamik und verschleppen den Groove manchmal, was mit einigen garstig eingängigen Schleif-Riffs einhergeht, die so richtig schön an den Nerven zehren. Erstmals offenbar wird dies nach dem einleitenden Knüppel-Hattrick während des getragenen 'Kiøge Huskors 1608 – 1615', in dem die Band Lokalgeschichte bzw. einen Mythos abhandelt. Nach dem noisigen Zwischenstück 'Epitafium' folgt mit 'Under Uindviet Jord' dafür die bestialischste Nummer überhaupt.

Ehrlich, sollten LIGFAERD live so spektakulären Radau machen wie auf diesem im Übrigen auch stimmig kalt produzierten Album, dürfen sich ihre ungleich bekannteren skandinavischen Nachbarn im wahrsten Sinn des Wortes warm anziehen. Weiterer Anspieltipp: das im Lauf von sieben Minunten mehrere Wandlungen durchlaufende 'Den Stærkeste Hyrde' als Paradebeispiel für komplexes und dennoch auf den Punkt kommendes Songwriting.

FAZIT: Trve Black Metal von dorther, wo man ihn nicht unbedingt verortet hätte - LIGFAERD machen diversen schwedischen Platzhirschen mit ihrer zweiten Platte ernsthafte Konkurrenz und sind eine Pflichtband für jede Szene-Kalkleiste. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/c7899f97937f400c8b5d75670a467ec1" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.03.2019

Tracklist

  1. Fra Helvede Frem (From Hell Forth)
  2. Den Ildrøde Konge (The Scarlet King)
  3. Den Hornedes Klo (Claw of the Horned One)
  4. Kiøge Huskors 1608 – 1615 (The Haunting Of Kiøge 1608-1615)
  5. Epitafium (Epitaph )
  6. Under Uindviet Jord (Beneath Unhallowed Ground)
  7. Sortekunst (Sortilege)
  8. Den Stærkeste Hyrde (The Strongest Sheperd)
  9. Jordfæstet (Interred)
  10. Den Fejlslagne Nedmaning (The Failed Exorcism)

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Vendetta

  • Spieldauer

    44:38

  • Erscheinungsdatum

    15.03.2019

© Musikreviews.de