LOONYPARK präsentieren sich auf „DEEP SPACE EIGHT“ als Kenner des Star Trek-Universums, ohne dass die Orientierung an „Deep Space Nine“ eine inhaltliche Bedeutung hätte.
Das Album bietet melodischen Prog der eher schmalzigen Sorte, technisch gekonnt angerichtet. Sängerin Magda Grodecka ist neu dabei, intoniert klar und sauber, drückt die Musik der polnischen Band aber mit Macht Richtung Musical. Aufgefangen wird das durch ausgefeilte instrumentale Intermezzi, die ruhig häufiger stattfinden dürften. Dann marschiert man schon mal mit Verve Richtung PINK FLOYD oder Anthony Phillipps. Leider wird umgehend wieder mit Songs wie „Little Girl“ schmerzlich Schleim abgesondert.
Im späteren Verlauf gewinnt das Album deutlich an Substanz. „Afraid Of Tomorrow“ und „Odyssey“ beherrschen das Changieren zwischen Gefühl und gehaltvoller Tiefe ausgesprochen gut. Insgesamt bleibt die Musik aber viel zu harmlos, gemessen an den düsteren, zivilisationskritischen Texten. Anderseits wurde an Bord der Titanic kurz vor dem Untergang auch noch kultiviert Salonmusik gespielt.
FAZIT: Wer auf gefühligen Neoprog mit erhöhtem Kitschfaktor steht, sich also zwischen pathetischem Melodic Rock und Musical wohlfühlt, darf bei „Deep Space Eight“ wonniglich zuschlagen. Alle anderen sollten vorsichtig antesten oder gleich einen Bogen drum machen. Musikalische Diabetesgefahr!
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.06.2019
Piotr Lipka
Magda Grodecka
Piotr Grodecki
Krzysztof Lepiarczyk
Grzegorz Fieber
Lynx Music/Just For Kicks Music
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03.05.2019