Mit Blick auf das neueste Werk um Singer/Songwriter Jonathan Siejka, dessen Eigenproduktion „Vanishings“ FRONTIERS Präsident Serafino Perugino dermaßen beeindruckte, dass dieser ihn direkt beim italienischen Label unter Vertrag nahm, könnte man durchaus zu der Aussage gelangen, dass es, in Abwandlung eines bekannten Zitat Helmut Kohls, so etwas wie die „Ungerechtigkeit einer zu späten Geburt“ geben könnte.
Jon Siejka, der die goldenen 80er Jahre der Rockmusik aufgrund seiner Jugend selbst nicht (aktiv) miterlebt hat, wäre in jener Dekade mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einer der ganz Großen des damals vorherrschenden Mainstream gewesen.
Sei es drum – das nun vorliegende, neueste Werk aus der Schmiede des in New York beheimateten, Self-Made Produzenten und Songwriters ist ein Album, das besagtem Pop-Rock / Melodic Rock / AOR dieser Dekade huldigt, was Siejka auch unumwunden zugibt. Gleich zu Beginn flirren fette Keyboards durch den Raum, die charakteristisch von einem Gitarrenriff akzentuiert werden, ein Stilelement, dass an ROBERT TEPPER, SURVIVOR und LOVERBOY erinnert und sich wie ein roter Faden durch die elf Tracks der Scheibe zieht.
Das Album, das nach Aussage Siejkas zu einem großen Teil in seinem Schlafzimmer aufgenommen wurde, liefert klassischen AOR-Sound, der einfach gute Laune macht, wobei als absolutes Highlight der Scheibe „These Four Walls“ zu nennen ist, das mit einem Killer-Chorus aufwartet und direkt aus dem Soundtrack zu „Streets On Fire“ stammen könnte, ein Titel für die Ewigkeit, an dem man sich nur schwer satthören kann und die Erinnerung an eine Zeit aufleben lässt, in der die VoKuHiLa die Friese einer Jugend war, die damals voreilig als Null-Bock-Generation bezeichnet wurde.
FAZIT: „New Eyes“, das aktuelle Album der New Yorker MAGIC DANCE nimmt uns mit auf eine Zeitreise zurück in die 80er und liefert klassischen AOR / Melodic Rock von bestechender Qualität in zeitgemäßer Produktion. Und nein: Hier kommt niemand mit dem Anspruch um die Ecke, das Rockbusiness auf eine neue, völlig innovative Schiene stellen zu wollen, denn hier musiziert jemand, der aus der Musik der damaligen Zeit seine Inspiration bezieht und die klassischen AOR Stilelemente mit frischem Songmaterial wiederbelebt. Das Ergebnis ist allemal hörenswert.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2019
Kevin Krug, Mike Peniston
Jon Siejka
Jack Simchak, Tim Mackey,
Jon Siejka
Kevin McAdams
Frontiers Music Srl.
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07.12.2018