"Cosmic Apostasy" erschien bereits 2017 und ist das erste Album von NEKHRAH, einer "Newcomer"-Truppe um den Frozen-Winds-Gitarristen C., der hiermit (mal wieder) "antikosmischen" Quark anrührt. In diesem Sinne dürfte klar sein, dass sich die Musik nur unwesentlich vom Death bis Black Metal seiner anderen Band unterscheidet.
Das Quartett existiert seit 2011 - damals noch unter dem Namen Impalement - und brachte drei Jahre später rein digital das Demo "Let There Be Nothing" heraus, das dem Schreiber nicht bekannt ist, aber noch stärker US-todesbleibhaltig gewesen sein soll. Allerdings sind alle drei Stücke jenes Releases ('The Face Of Pain', 'Let There Be Nothing', 'Closed Casket Funeral') in neu aufgenommener Form nun auch auf "Cosmic Apostasy" enthalten.
Das Material wurde abartig heavy modern produziert und weckt deshalb unweigerlich Assoziationen zu neueren Morbid Angel oder Krisiun und Behemoth während ihrer "Thelema.6"-Phase, als es bei den Polen besonders klinisch zuging. So chirurgisch präzise und kalt agieren KEKHRAH nicht ganz, zumal ihr Stil zwar offensichtlich an jenen der großen Namen angelehnt, aber in kompositorischer Hinsicht noch eine Menge Luft nach oben ist. Der Pressgesang tendiert unterdessen manchmal fast gen Hardcore oder zumindest Pantera.
Dementsprechend darf man originelle Aspekte mit der Lupe suchen und wird nicht fündig. Teilweise geht es recht virtuos zu, doch Melodien sind zugunsten maximaler Brutalität dünn gesät. Nur ohne das Instrumental-Intro 'Acheron' und das ebenso ohne Gesang auskommende 'Foredoomed' (beide erwartbar dröge) hätten KEKHRAH ihr krasses Statement in noch intensiverer Form abgeben können. Dass es sich bei der Band um Zyprioten handelt, lässt in Hinblick auf die Professionalität der dortigen Szene aufhorchen, doch mehr als das - professionell gemacht - ist dieses Album nicht.
FAZIT: Modern Death Metal von der Stange, stark klingend, handelsüblich komponiert und mit allen ästhetischen Schikanen in Szene gesetzt, die der Genre-Konvention genügen. Wer davon nicht genug kriegen kann, greife zu. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/257c8e3105824bd9854bc06a527179c8" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.02.2019
Eigenvertrieb
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01.02.2019