Wenn im Vorfeld der Veröffentlichung von OBSEQUIAEs drittem Album die Rede vom bisher eindringlichsten Werk des amerikanischen Trios die Rede ist, muss man das nicht notwendigerweise unterschreiben, weil es den beiden Vorgängern in dieser Hinsicht nichts nimmt. Dafür kommt es aber wirklich, wie Band und Plattenfirma behaupten, in allen Songs so schnell auf den Punkt, wie es bis dato noch nicht der Fall gewesen ist.
Kurz gesagt besteht "The Palms Of Sorrowed Kings" aus den eingängigsten Stück von Multi-Instrumentalist Tanner Anderson und seinen beiden Mitstreitern. In Anbetracht der seit ihrer Gründung gegebenen Einzigartigkeit der Band kann man in diesem Zusammenhang getrost von vorläufiger Perfektion sprechen. Majestätisch getragener Melodic Black bis Death Metal im weitesten Sinn, der im Fall von OBSEQUIAE zu ungefähr gleichen Teilen mittelalterlich (die Melodien) und barock (die tänzerische Rhythmik) anmutet, klingt selten so frisch wie hier.
Schon das eröffnende Doppel aus 'Ceres In Emerald Streams' und 'In The Garden Of Hyacinths' (Bathory in Ritterrüstung?) ist ein kollektiver Hit, die Klangkulisse bleibt sowohl aufgrund der Besetzung als auch wegen der Virtuosität des Bandkopfs nahezu unbeschreiblich erhaben. Davon abgesehen, dass Anderson nicht nur im unvergleichlich authentischen (insofern man das in Ermanglung einer Audiovorlage des Originals unterstellen darf) interpretierten 'Palästinalied' an den Saiten brilliert, spielt der Dreier mit seinem fest integrierten Harfenisten Vicente La Camera Mariño, dessen Spiel OBSEQUIAEs Sound tatsächlich auch maßgeblich prägt, in einer völlig anderen Liga.
Anspieltipp: Falls nicht das verdammte ganze Album, dann das abschließende Epos 'Emanations Before The Pythia'.
FAZIT: Auf ihrem dritten Longplaer in zehn Jahren definieren OBSEQUIAE ihren Stil endgültig. Wer Medieval Metal im wahrsten und besten Sinn des Wortes kennenlernen und lieben will, kommt an "The Palms Of Sorrowed Kings" nicht vorbei. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/3d2e0ebbbec744fea2ab5491dd4d6048" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.11.2019
20 Buck Spin / Soulfood
49:38
22.11.2019