Wie Weihnachten und Geburtstag zusammen – es gibt sie noch, die großen Momente im Musikbusiness! Heute ist ein solcher angesagt: Der Keyboarder und Rockveteran REESE WYNANS veröffentlicht als 71-Jähriger sein Solo-Debüt (!) „Sweet Release“. Und, soviel vorweg: Wer die Qualität besagter Scheibe auf diesem Gebiet heuer noch übertreffen will, muss tief in die Trickkiste greifen!
Aber genug der Ausrufezeichen und zu REESE WYNANS.
Die Karriere dieses versierten Studio- und Livemusikers umfasst ein halbes Jahrhundert und beginnt in den späten 1960er-Jahren mit der Band THE SECOND COMING, der mit Dickey Betts und Berry Oakley auch zwei Gründungsmitglieder der ALLMAN BROTHERS BAND angehörten. Nach einem kurzen Gastspiel in der Progressive-Rock-Band CAPTAIN BEYOND arbeitete WYNANS dann mit und für unzählige Größen wie etwa Duane Allman, Boz Scaggs, Buddy Guy, Joe Ely, Carole King oder Kenny Wayne Shepherd.
Seine dynamisch-angriffige Spieltechnik allerdings verdankt WYNANS nach eigenen Worten der langjährigen Zusammenarbeit mit STEVIE RAY VAUGHAN (Alben „Soul To Soul“ und „In Step“). Als früheres Mitglied von DOUBLE TROUBLE wurde WYNANS vor vier Jahren denn auch in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen.
„Sweet Release“ ist nun also die erste Veröffentlichung des erfahrenen Studiomusikers und Sidemans. Und was WYNANS zusammen mit seiner illustren (und hörbar spielfreudigen!) Gästeschar hier vorlegt, ist nichts weniger als eine fantastische, siebzigminütige Reise in die Rock-, R&B- und Bluesgeschichte sowie damit natürlich eine tolle Rückblende auf dessen eigene, abwechslungsreiche Karriere.
Das bei anderer Gelegenheit gelegentlich nicht ganz einfache Herauspicken von Highlights aus der Album-Trackliste entfällt diesmal. Das untenstehende Verzeichnis der Mitmachenden für die einzelnen Songs lässt erahnen, welches Potenzial Produzent JOE BONAMASSA zur Verfügung gestanden hat. Und der Meistergitarrist, der das Album übrigens selber initiierte, hat im Studio das Können der Beteiligten in geradezu genialer Weise ausgeschöpft.
Die Auswahl des Materials für sein erstes Soloalbum beschreibt WYNANS so: „Es ist eine Sammlung von Songs, die ich live gespielt habe, an deren Aufnahme ich selbst mitgewirkt habe oder gerne beteiligt gewesen wäre. Sozusagen eine Retrospektive meiner eigenen Karriere und meiner lebenslang währenden Liebe zur Musik im Allgemeinen.“ Eingespielt wurden schließlich unter anderem Tampa Reds "I've Got The Right To Be Blue" und "So Much Trouble", Michael Bloomfields "You're Killing My Love", Les Dudeks "Take The Time" sowie natürlich Songs aus der gemeinsamen Zeit mit STEVIE RAY VAUGHAN AND DOUBLE TROUBLE ("Say What!", "Riviera Paradise", „Crossfire“ und "Hard to Be").
FAZIT: Viele namhafte Musikerinnen und Musiker stellten sich für diese Aufnahmen mit ihrem ganzen Können in den Dienst der Sache und machen „Sweet Release“ zu einer längst verdienten und edlen Auszeichnung für das langjährige Schaffen von REESE WYNANS. Qualität und Spaß auf höchstem Niveau!
PS: Bei den vielen Freunden, die REESE WYNANS für dieses Album so mobilisiert hat, ist hier die konkrete Auflistung aller beteiligten Musiker für jeden einzelnen Song von „Sweet Release“:
<b>Crossfire</b>
Reese Wynans - Keyboards
Sam Moore - Vcals
Chris Layton - Drums
Tommy Shannon - Bass
Kenny Wayne Shepherd - Guitars
Jack Pearson - Guitar
The Texacali Horns:
Darrell Leonard - Trumpet
Joe Sublett - Saxophone
<b>Say What!</b>
Reese Wynans - Keyboards
Chris Layton - Drums
Tommy Shannon - Bass
Kenny Wayne Shepherd - Guitar
<b>That Driving Beat</b>
Reese Wynans - Keyboards
Greg Morrow - Drums
Michael Rhodes - Bass
Mike Farris - Lead Vocals
Paulie Cerra - Lead Vocals & Saxophone
Josh Smith - Guitar
Jack Pearson - Guitar
<b>You’re Killing My Love</b>
Reese Wynans - Keyboards
Lamar Carter - Drums
Travis Carlton - Bass
Doyle Bramhall II - Lead Vocals & Lead Guitar
Josh Smith - Guitar
Lee Thornburg - Trumpet
Paulie Cerra - Saxophone & Arrangement
Mahalia Barnes - Vocals
Jade MacRae - Vocals
Juanita Tippins - Vocals
<b>Sweet Release</b>
Reese Wynans - Keyboards
Greg Morrow - Drums
Michael Rhodes - Bass
Joe Bonamassa - Guitar
Josh Smith - Guitar
Mahalia Barnes - Choir
Jade MacRae - Choir
Juanita Tippins - Choir
Paulie Cerra - Horns and Arrangement
Lee Thornburg - Horns
Lead Vocals in order:
Paulie Cerra
Keb’ Mo’
Mike Farris
Jimmy Hall
Bonnie Bramlett
Vince Gill
Warren Haynes
Paulie Cerra
<b>Shape I’m In</b>
Reese Wynans - Keyboards
Chris Layton - Drums
Tommy Shannon - Bass
Kenny Wayne Shepherd - Lead Guitar & Vocals
Noah Hunt - Lead Vocals
Josh Smith - Guitar Jack Pearson- Guitar
Steve Mackie - Additional Bass
<b>Hard To Be</b>
Reese Wynans - Keyboards
Bonnie Bramlett - Lead Vocals
Jimmy Hall - Lead Vocals
Greg Morrow - Drums
Michael Rhodes - Bass
Josh Smith - Guitar
Joe Bonamassa - Baritone Guitar
Jack Pearson - Guitar
Lee Thornburg - Horns
Paulie Cerra - Horns and Arrangement
<b>Riviera Paradise</b>
Reese Wynans - Keyboards
Chris Layton - Drums
Tommy Shannon - Bass
Steve Mackie - Fretless Bass
Kenny Wayne Shepherd - Guitars, Solo 1
Joe Bonamassa - Guitars, Solo 2
Jack Pearson - Guitar
Jeff Bova - Orchestrations
<b>Take The Time</b>
Reese Wynans - Keyboards
Greg Morrow - Drums
Michael Rhodes - Bass
Warren Haynes - Lead Guitar & Lead Vocals
Joe Bonamassa - Guitar
Mahalia Barnes - Vocals
Jade MacRae - Vocals
Juanita Tippins - Vocals
<b>So Much Trouble</b>
Reese Wynans - Keyboards
Greg Morrow - Drums
Michael Rhodes - Bass
Joe Bonamassa - Lead Guitar & Lead Vocals
Jack Pearson - Guitar
Mike Henderson - Harmonica
<b>I’ve Got A Right To Be Blue</b>
Reese Wynans - Keyboards
Keb’ Mo’ - Guitar & Lead Vocals
<b>Soul Island</b>
Reese Wynans - Keyboards
Lamar Carter - Drums
Travis Carlton - Bass
Josh Smith - Lead Guitar
Jack Pearson - Guitar
Paulie Cerra - Saxophone
<b>Blackbird</b>
Reese Wynans - Grand Piano
Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.03.2019
Provogue / Mascot Label Group
70:40
01.03.2019