Diese Newcomer sind aus der Rockband V0iD hervorgegangen und werden von Sänger bzw. Hauptkomponist Wayne Doyle angeführt, der vom Start weg den Starproduzenten Tim Hamill (u.a. George Michael) angeheuert hat, um bei seinem Neustart nichts anbrennen zu lassen. SCARLET REBELS' Musik hat tatsächlich auch verdient, von erfahrener Hand klanglich veredelt zu werden.
Mit ihrem ganz konservativen Hardrock machen die Briten Combos wie The New Roses ernsthafte Konkurrenz, auch weil Doyle ein irre guter Komponist ist. Wir sprechen beim Debüt seiner Gruppe schließlich von 14 Songs, und darunter befinden sich keine Stinker, sondern im Gegenteil fast nur zwingende Genre-Tracks, die natürlich nicht von ihrer Außergewöhnlichkeit leben, sondern von gewaltigen Hooks, für die mit Gitarrist Chris Jones ein bisher unbekanntes Talent verantwortlich zeichnet.
Sein rasch als markant erkennbarer Stil setzt dem kompakten Songwriting des Quintett die Krone auf. Mit einem festem Keyboarder in Gestalt von Pete Townshends (The Who) Sohn Josh gelingen SCARLET REBELS mehrere satte Seventies-Gedächtnisse wie 'You Take My Breath Away' mit warm tönendem Orgelantrieb. Trotz des Namedroppings bleiben Doyle und Jones allerdings die Stars der Veranstaltung.
Speziell im mit Talkbox-Effekt in den ersten Sekunden glänzenden Swinger ‘Head’s In The Ground’ und während der kräftigen Wonneproppen ‘Let Your Love Go’, ‘Nothing To Say’ sowie ‘Save Me’ erweisen sich die beiden als effektives Duo. Die vielen gewaltigen Refrains, die immerzu mit zackigen Riffs untelegt sind, lassen sich als klare Empfehlung der Band für Auftritte in großen Arenen verstehen.
Weitere Akzente setzen SCARLET REBELS mit dem überraschenden Southern-Rocker ‘Part Of Me’ und der epischen Powerballade ‘Heal’, die sich bombastisch streigert, sowie dem trickreich arrangierten ’Blinded By The Pain’ das ebenfalls eine langsame Steigerung zu einem gefälligen Stück Art Rock erfährt, komplett mit mehrstimmigen Vocals sowie eng verzahntem Klavier- und Gitarrenspiel. In ‘Shattered Dreams’ erlebt hingegen Drummer Gary Doyle seine Sternstunde, und das wahrlich erhabene Singer-Songwriter-Stück ‘Returning Light’ läutet nach so viel Schweiß eine Entspannungsphase ein, weil die beiden letzten Tracks, die als Boni aufgeführt werden (warum auch immer), verhältnismäßig ruhig stampfen bzw. schreiten.
FAZIT: Farbe bekennen SCARLET REBELS mit "Show Your Colours" zweifellos. Der Einstand der Band zeugt von ungeheurer Abgeklärtheit, was Produktion, Komposition und Performance angeht, lässt es aber auch nicht an jener Leidenschaft fehlen, die jede traditionelle Hardrock-Kapelle braucht, um langfristig zu bestehen. Dass Die Platte eine Fülle potenzieller Hits enthält, dürfte den Protagonisten eine rosige Zukunft garantieren. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/f35e7c3e4523490e93ac734d13472641" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.08.2019
ROAR! / Soulfood
53:11
09.08.2019