„Supergiant“ erschien bereits im Sommer 2018 in den Vereinigten Staaten, jetzt möchten VALLEY QUEEN auch Europa im Sturm nehmen, so wie sie es mit ihrer Heimat getan haben. Die passende Musik dazu schreibt und spielt das Quartett auf jeden Fall - energetischen Indie Rock auf der Grundlage klassischer Songwriting-Tugenden, mit dem man prinzipiell Stadien füllen kann.
Der eigentliche Hinhörer inmitten dieser Hochglanz-Mucke ist allerdings die Lead-Stimme von Gitarristin Natalie Carol, die als unverrückbare Achse der Gruppe fungiert, auch wenn bis auf Schlagzeuger Mike DeLuccia alle Mitglieder singen. Die beiden Klampfen riffen und klingeln gewaltig, doch es sind gerade die leisen Momente auf "Supergiant" (der Titel spielt auf Sternriesen an, die besonders hell strahlen), die emotional für VALLEY QUEEN einnehmen.
Am besten klingt die Band immer dann, wenn sie solch zarte Passagen mit ihren breitbeinigen Power-Pop-Hooks vermählen kann - nachzuhören am anschaulichsten während des bedächtigen 'Gems and Rubies', im Sofort-Hit 'Carolina' und beim etwas längeren 'Bedroom'. Der Rest läuft kaum weniger gefällig rein, steht und fällt aber mit dem jeweiligen Arrangement, wobei VALLEY QUEEN in Zukunft noch mehr Flexibilität und schlicht einen höheren Einfallsreichtum an den Tag legen dürfen.
FAZIT: Himmelhochjauchzender, jugendlicher Power Pop von einer süßlichen Härte, die nur unbekümmerte Muckerinnen und Mucker Anfang 20 mit solcher Begeisterung unter die Leute bringen können - dass VALLEY QUEEN langfristig immer mehr davon mit ihrem Eifer anstecken werden, dürfte sich bei der richtigen Vermarktung von selbst verstehen. <img src="http://vg07.met.vgwort.de/na/2bc69fbf877d43098856e585f90c2c12" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.07.2019
Goldon Robot / Soulfood
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28.06.2019