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Valley of the Sun: Old Gods

Stil: Stoner Rock

Cover: Valley of the Sun: Old Gods

Wie rezensiert jemand man ein Album, dessen Vorgänger sein persönliches Album des Jahres 2016 war? Vor diesem Hintergrund können VALLEY OF THE SUN mit dem Nachfolger von "Volume Rock" im Grunde nur verlieren, doch die Band schlägt sich mit "Old Gods" mehr als achtbar.

Mit dem schwerfälligen Titelstück erwischt die übrigens nicht in der kalifornischen Wüste, sondern in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio gegründete Kapelle einen vergleichsweise unglücklichen Start, doch zumindest stellt sich prompt wieder das vertraute Gefühl von vor drei Jahren ein, weil Gitarrist und Sänger Ryan Ferrier anhand seiner Goldstimme unter Dutzenden erkennbar ist. 'All We Are' erweist sich ungeachtet seiner melancholischen Note als verkappter Power Popper, in dem der Frontmann einmal mehr seine Neigungen zum Spiritualismus des indischen Kulturkreises auslebt, was sich im weiteren Verlauf noch verschärfen wird.

'Gaia Creates' ist nämlich ein kurzes Instrumental-Zwischenspiel mit fast Sitar-artigem Gitarreneffekt, 'Shiva Destroys'bzw. 'Buddha Transcends' bald darauf allein schon wegen seines Titels ein Wink mit dem Zaunpfahl. Das wilde Getrommel fungiert als Vorbereitung von 'Firewalker', das seiner Benennung ebenfalls gerecht wird: VALLEY OF THE SUN streifen hiermit Metal-Gefilde und schaffen es in kaum mehr als anderthalb Minuten, das Herz des skeptischen Hörers endgütlig zu gewinnen.

Dass "Old Gods" in letzter Konsequenz ein kurzes Stück weit hinter den hohen Erwartungen zurückbleibt, liegt am Schwerpunkt, den die Musiker bei schleppenden Nummern gesetzt haben. Die erwähnten Interludien behindern den ohnehin schon zähen Fluss des Materials zusätzlich, aber wir jammern hier auf hohem Niveau, denn die Platte ist in keiner Weise schlecht.

FAZIT: VALLEY OF THE SUN sind und bleiben eine einzigartige Deser-Rock-Band und ziehen sich als Fackelträger der gegenwärtigen Stoner-Szene mit "Old Gods" sehr würdevoll aus der Affäre. Vielleicht möchten sie auch nicht wie Säulenheilige verstanden werden, als welche sie wenigstens dieser Schreiber zu verehren geneigt ist … <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/87e8595dbb354d0eb14b6596e8dde5b4" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.05.2019

Tracklist

  1. Old Gods
  2. All We Are
  3. Gaia Creates
  4. Dim Vision
  5. Shiva Destroys
  6. Firewalker
  7. Into the Abyss
  8. Faith is for Suckers

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Fuzzorama / Soulfood

  • Spieldauer

    40:35

  • Erscheinungsdatum

    24.05.2019

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