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Vastum: Orificial Purge

Stil: Death Metal

Cover: Vastum: Orificial Purge

Vier Jahre Pause, viertes Album: VASTUM überbieten ihre letzte LP "Hole Below" scheinbar mühelos, obwohl dies für keine normalsterbliche Band ein Kraftakt hätte werden können. Die Band, deren Mitglieder sich auch in anderen tief im Death-Metal-Untergrund verwurzelten Kapellen verdingen (u.a. den geilen Acephalix und Ulthar sowie den eher verzichtbaren Krachmaten Necrot, Mortuous und Ionophore), beschäftigt sich mal wieder mit allerlei Öffnungen, natürlich vorzugsweise am menschlichen Körper, und untermalt das Ganze auf naheliegende Weise musikalisch.

VASTUM verbreiten ihre lyrischen Abartigkeiten mit gleich zwei Stimmen, nämlich jenen von Leila Abdul-Rauf und Daniel Butler, die man nicht immer auseinanderhalten kann. Stilistisch bleiben sie sich treu, bloß dass die Kompositionen insgesamt schlüssiger wirken als auf allen Vorgängern, die innerhalb kurzer Zeit aufeinanderfolgten; insofern hat den Mitgliedern die längere Zeit zum Arbeiten an ihrem aktuellen Material gutgetan, sodass sogar einige durchaus beseelte Solos herausgekommen sind.

Als Referenzpunkte für die von Midtempo bis zu schleppendem Doom rangierenden Nummern auf "Orificial Purge" halten neben der frühen britischen Todesblei-Szene - man hört sowohl zerdehnte Leads wie von Paradise Losts Debüt als auch punkige Eruptionen vom Schlage Benedictions - Autopsy in ihren fauligsten Momenten und neuere US-Combos aus dem weiteren Dark-Hardcore-Spektrum (Trap Them etwa) her, ohne dass VASTUM über etwas ausgesprochen Originelles verfügen würden.

Das war abgesehen vom unzureichenden Songwriting bisher ihr empfindlichster Schwachpunkt und ist nun der einzige; wer also keinen großen Wert auf Originalität legt und in Ermanglung des "real deal" mal wieder in einen Bolt Thrower würdigen Planierraupen-Modus umschalten will (geschieht hier andauernd und zumindest ansatzweise so mitreißend wie bei der Szene-Legende), liegt bei VASTUM richtig.

FAZIT: Perversion gehört bei VASTUM zum guten Ton, und während sich dieser Satz so schwungvoll leicht reimt, drückt sich sein Inhalt in markerschütternd brutalem, ungeschliffenen Death Metal der alten Schule aus. Die Songs der Formation gründen übrigens "auf dem wirklichen Erleben von zerfetzten Seelen und Körpern", so so … <img src="http://vg08.met.vgwort.de/na/f800348d2b5740a59c804ec56d531ac9" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.10.2019

Tracklist

  1. Dispossessed In Rapture (First Wound)
  2. I On The Knife (Second Wound)
  3. Abscess Inside Us
  4. Orificial Purge
  5. Reveries In Autophagia
  6. His Sapphic Longing

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    20 Buck Spin / Soulfood

  • Spieldauer

    35:31

  • Erscheinungsdatum

    25.10.2019

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