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Voay: Cyclogenesis

Stil: Progressive Metal

Cover: Voay: Cyclogenesis

Der Name dieser Combo leitet sich von der wissenschaftlichen Benennung einer ausgestorbenen Krokodilart ab (Voay robustus), was aber keine Rückschlüsse auf VOAYs Musik zulässt. Die in Dortmund entstandene Band hat sich einer halbwegs frischen Lesart von Progressive Rock auf dem Fundament alter Tugenden mit einigen metallischen Ausschlägen verschrieben und eine empfindliche Achillesferse – die leblose Produktion ihres ersten Albums, die beinahe unmissverständlich nach einem egozentrischen Soloprojekt klingt, obwohl fünf Musiker beteiligt sind.

Das etwas hölzerne Rhythmusfundament (in puncto Groove lassen VOAY echt arg zu wünschen übrig) würdigt das erfreulich exzentrische Wesen der Band bedauerlicherweise herab, und der gespreizte Gesang von VisualKei-Fan Xil überschattet die Wirkung mancher Klangfacetten (u.a. eine keineswegs effekthascherisch eingesetzte Trompete), mit denen die Instrumentalisten außerordentliche Detailverliebtheit beweisen.

Die oft geradezu mathematisch erscheinenden Strukturen vertragen sich nicht so recht mit sehr traditionell klingenden Rückgriffen auf beispielsweise die Fates Warning und Dream Theater der frühen 1990er, von diversen Ausrutschern gen "Extrem"-Metal (uninspirierte Blastbeats) ganz zu schweigen.

Das Ergebnis mutet noch ein wenig unausgegoren und konstruiert an, was im weiteren Progressive Rock- bis -Metal-Kontext an und für sich weniger schädlich ist, doch langfristig müssen die trotz allem empfehlenswerten Newcomer noch einigen Fleiß aufwenden, um ihre Mankos auszubügeln. Bis dahin kann man VOAY bis zu einem gewissen Punkt mit Toehider vergleichen lässt, an deren Genialität sie freilich (noch) nicht heranreichen.

FAZIT: VOAY sind eine hoffnungsvolle Band aus dem breiteren Prog-Spektrum und noch nicht das Gelbe vom Ei, sollten Freunden von allem, was zwischen amerikanischer Genre Tradition (auch Queensryche), modernen Briten wie TesseracT und skandinavischer Avantgarde (Vulture Industries) liegt, einen Hör wert sein. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/53022756c62c4cc0896478454ff8bfc9" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.08.2019

Tracklist

  1. Float
  2. Off-Course
  3. Gravity
  4. White Noise
  5. Six Degrees
  6. Ghost Of Kindness
  7. Cloudburst

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Eigenvertrieb

  • Spieldauer

    50:33

  • Erscheinungsdatum

    21.06.2019

© Musikreviews.de