Zurück

Reviews

War On Women: Live From Magpie Cage - Acoustic

Stil: Punk goes Acoustic

Cover: War On Women: Live From Magpie Cage - Acoustic

Eine Band auf selbst verordneter Mission: WAR ON WOMEN haben kurz Vor Jahresende 2018 ein Weihnachtsgeschenk für ihre Fans herausgebracht, das uns hier bei Erscheinen durch die Lappen gegangen ist, doch eine Besprechung der leider nur zweckmäßig aufgemachten Vinyl-Single (immerhin gibt es auch eine farbige - weiße - Variante) möchten wir euch gerade wegen der Qualität des Inhalts nicht vorenthalten.

Der Titel "Live From Magpie Cage - Acoustic" erklärt eigentlich alles: Das Kurzformat enthält fünf bereits bekannte Stücke aus dem Repertoire der verbissenen Aktivisten-Combo in umarrangierter Form, dargeboten ohne Verzerrer und anderweitiges Tamtam, das die Musik von WAR ON WOMEN über ihren lyrischen Zündstoff hinaus so eindringlich macht.

Die akustische Umsetzung nimmt dem Material trotzdem nichts von seiner Sprengkraft, im Gegenteil - die teils bitterbösen Texte rücken dadurch noch weiter in den Vordergrund, zumal die Stimme von Frontfrau Shawna Potter, die stets ihre ganze Seele in den Gesangsvortrag zu stecken scheint, vor ruhigerer Kulisse erst recht unter die Haut geht. Andererseits zeigt sie sich verblüffend gefühlvoll, selbst während unzweideutiger Fanale wie 'Silence Is The Gift' und 'Anarcha'.

So entwickeln die ursprünglich teils hakeligen Kompositionen wider Erwarten einen nahtlosen Flow, und wären die Botschaften der Gruppe aus Baltimore kein so bestechendes Markenzeichen, würde man sich beim Hören fast bei bierseliger Stimmung in eine Kneipe versetzt fühlen. Sollten die auf ihren lyrischen und motivischen Kern heruntergekürzten Tracks indes eines belegen, dann dass WAR ON WOMEN viel, viel mehr sind als grelles und letztlich doch substanzarmes Riot-Grrrl-Gehabe.

FAZIT: "Live From Magpie Cage - Acoustic" zeigt WAR ON WOMEN bei extrem knapper Spielzeit in maximal intensiver Form. "Unplugged" performt lässt sich dieser konstruktive, nichtsdestoweniger angriffslustige Musik-Feminismus im Grunde genommen nicht mit den Studioproduktionen der Gruppe vergleichen, doch das ist wahrscheinlich auch gar nicht der Sinn dieses Unterfangens. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/62fb5c97e65543ca8bee34b87f5181f1" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.02.2019

Tracklist

  1. Predator In Chief
  2. Glass City
  3. Silence Is The Gift
  4. Servilia
  5. Anarcha

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Bridge 9 / Soulfood

  • Spieldauer

    15:14

  • Erscheinungsdatum

    07.12.2018

© Musikreviews.de