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West Bound: Volume I

Stil: Hardrock

Cover: West Bound: Volume I

Produzent und Tribe-Of-Gypsies-Gitarrist Roy Z. (u.a. Halford, Bruce Dickinson) hat dieser Tage wieder mehr denn je zu tun. Neben Spirts Of Fire investiert er einiges an Zeit in WEST BOUND, eine vergleichsweise weniger namhafte Zusammenstellung von Musikern aus dem Großraum Los Angeles. In diesem Umfeld lebt der Szene-Veteran seine Vorliebe für Hardrock aus der Goldenen Ära des Genres aus, statt seine Metal-Muskeln spielen zu lassen.

Seine Mitstreiter sind neben Lynch-Mob-Sänger Chas West weitgehend unbekannte Veteranen, zu denen auch ein Keyboarder gehört. Stephen LeBlanc, so sein Name, spielt auf Volume I keine unerhebliche Rolle, obwohl WEST BOUND mit zwei Gitarristen besetzt sind. Statt fett bratender Riffs im Akkord herauszuhauen, agiert das Sechssaiten-Duo jedoch verspielt mit vielen Single-Note-Licks und setzt häufig einen Flanger-Effekt ein, was "Volume I" einen insgesamt leichtfüßgen Charakter verleiht.

Wests etwas angeraute Stimme, die man irgendwo zwischen dem jungen Ronnie James Dio und Jeff Scott Soto ansiedeln kann, kommt in diesem Ambiente hervorragend zur Geltung. Die Instrumentalisten bieten unterdessen größtmögliche Abwechslung im Rahmen ihrer stilistischen Vorgaben - angefangen beim kernigen Streetrocker 'Never Surrender', be dessen Hören man sofort an die ersten Ergüsse von Dokken oder L.A. Guns denkt, über das grungig stolzierende 'Ain't Gonna Drown' (die Debüts von Soundgarden und Alice In Chains kommen in den Sinn) hinweg bis zur Power Ballade 'On My Own'.

'Turn To You' ist kurz darauf ein richtiger Schlüpferstürmer mit Klavier in bester Whitesnake-Manier, ehe WEST BOUND mit dem flotten 'No Room For Sympathy' doch noch knapp am Metal vorbei schrammen. Bei alledem stellt sich wider Erwarten nicht etwa Roy Z selbst, sondern Drummer Dave "Chilli" Moreno als heimlicher Star der Mannschaft heraus, denn erst sein Punch und Groove machen "Volume I" endgültig zu einem organischen Hörerlebnis.

Die Produktion - merkwürdigerweise die Domäne des Bandgründers schlechthin - könnte ein wenig differenzierter sein, denn die Klampfen kommen in einigen Tracks eigenartig verwaschen rüber. An der Qualität des Materials ändert dies jedoch nichts.

FAZIT: "Volume I" bietet guten Melodic Rock mit einem starken Sänger und Drummer, komponiert und gespielt wie nach dem Lehrbuch, ohne dass man eine Casting-Geschichte hinter WEST BOUND wittern würde. Der Titel stellt ja auch in Aussicht, dass es ein Wiedersehen mit dem Quartett geben mag … <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/3d6ace1dd1f94f9693b496e785e07154" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.03.2019

Tracklist

  1. Never Surrender
  2. Dance Of Life
  3. Ain't Gonna Drown
  4. Beautiful Dream
  5. Nothing
  6. Roll The Bones
  7. On My Own
  8. Keeper Of The Flame
  9. Turn To You
  10. No Room For Sympathy
  11. Traveller

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Frontiers / Soulfood

  • Spieldauer

    51:48

  • Erscheinungsdatum

    22.03.2019

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