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William the Conqueror: Bleeding On The Soundtrack

Stil: Americana

Cover: William the Conqueror: Bleeding On The Soundtrack

Das Album "Proud Disturber of the Peace" ist gerade einmal ein Jahr alt, da schlagen WILLIAM THE CONQUER bereits mit dem Nachfolger auf und schaffen es, ebendiesen nicht wie einen Schnellschuß erscheinen zu lassen. Dafür bietet "Bleeding On The Soundtrack" aber "nur" mehr von dem, was man bereits von der Band kennt, wenn auch auf im Verhältnis zu ihrem bisherigen Schaffen mindestens ebenbürtigem Niveau.

Dies ergibt andererseits insofern Sinn, als es sich bei "Bleeding On The Soundtrack" um den zweiten Teil einer thematisch zusammenhängenden Trilogie handelt, mit der Frontmann Ruarri Joseph über sein Leben reflektiert. das besagte Debüt seiner Band stellte die positiven Erlebnisse des charismatischen Sängers (idyllische Kindheit in der britischen Grafschaft Cornwall) in den Brennpunkt, nun soll es um die Schattenseiten des Daseins gehen, und die sind - das ist im Sinne der Massentauglichkeit der Platte garantiert - für jedermann nachvollziehbar.

Es geht ums Erwachsenwerden, um Abhängigkeiten von Personen und gewissen Substanzen gleichermaßen inklusive einer schmerzhaften Scheidung, wozu sich Joseph von Hermann Hesse inspirieren ließ. Vor diesem Hintergrund könnte man sich Sorgen machen, das Ganze sei zu verkopft, aber nichts da: Falls die Gruppe nicht mit ihrer entwaffnenden Ehrlichkeit für sich einnimmt, tun dies ihre vielschichtigen, aber letztlich doch leicht fassbaren Kompositionen.

Dass die Scheibe innerhalb von 14 Tagen im Kasten war, beweist die Spontaneität, mit der WILLIAM THE CONQUEROR zu Werke gegangen sind. Die auf den ersten Hör entspannte Single 'Bleeding on the Soundtrack', die ungewöhnlich langsam und bis zum Ende doch nicht vollends aus dem Quark kommt, erweist sich tatsächlich als eine der schwächeren Nummern des Albums. 'The Curse of Friends' hingegen (Produzent Ethan Johns - u.a. auch Ryan Adams, Kings of Leon- steuert hier zusätzlich Slide-Gitarre bei) bricht eine Lanze dafür, sich nicht zu verbiegen, weil man sich dabei selbst fremd werden könnte, bringt somit den Kern der Albumthemen auf den Punkt und ist zugleich das emotionale Highlight.

FAZIT: Eigenständiger Hochklasse-Southern-Rock, modern inszeniert mit einer Messerspitze Neo-Grunge, bzw. Finster-Americana von einer Combo, die offensichtlich am für ihre Musik falschen Fleck geboren wurde - "Bleeding On The Soundtrack" kanalisiert das unkonstruktiv Phlegmatische des Alternative Rock der 1990er mit der Weisheit von Altmeistern wie Mark Knopfler oder Eric Clapton zu einem unvergleichlichen Stück zeitgenössisch-zeitloser Musik.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.02.2019

Tracklist

  1. Path of the Crow
  2. Thank Me Later
  3. Madness On The Line
  4. The Burden
  5. Bleeding on the Soundtrack
  6. Looking For The Cure
  7. The Curse Of Friends
  8. Be So Kind
  9. Sensitive Side
  10. Within Your Spell

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Loose Music

  • Spieldauer

    34:53

  • Erscheinungsdatum

    15.02.2019

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