CAROLE.M ist Deutsch-Französin und lebt zurzeit in Berlin. Aufgewachsen ist sie in Paris, hat Musikwissenschaft studiert, in Paris das Konservatorium und in Tours das Jazz-Institut besucht. In Bezug auf die vorliegende EP ist dieser Werdegang allerdings von eher untergeordneter Bedeutung, denn auf „Océan“ huldigt die Wahl-Berlinerin einer Melange aus Chanson und beschwingtem Pop – „Frenchy Pop“ ist es per Selbstdefinition.
Auf „Océan“ finden sich sechs Lieder, Songs und Chansons in schönster Ausgewogenheit, nämlich drei und drei; mit Ausnahme von Michel Bergers „Ma Déclaration“ (1974) stammen sie alle aus der Feder von CAROLE.M. Irgendwie ist es schade, dass sich die Sängerin dabei (auch) für englische Texte entschieden hat – die Chansons haben bei weitem mehr Flair.
Musikalisch bietet das knapp zwanzigminütige Eintauchen in den „Océan“ durchaus Abwechslung und unterhaltsam-poppige Arrangements. Ihnen gegenüber sind die nicht sonderlich facettenreiche Stimme von CAROLE.M und die da und dort sonderbaren Texte („You and I met in a chamber, a cadre is lit, outside it is November“) etwas weniger erbaulich.
FAZIT: Das gelesen: „Irgendwo zwischen Amélie und modernem Pop, irgendwo zwischen französisch und englisch, irgendwohin…“ – und das gedacht: Doch, das kommt hin, parce que l'immensité de l'océan est insondable.
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Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.03.2020
Paul Wilkinson
Carole.M
Paul Wilkinson
Mark Edwards
Stefan Wittich
Olivier Manchon (Violine, Viola), Alex Waterman (Cello), Clare & Olivier Manchon (Strings & Brass)
Timezone Records
19:32
22.11.2019