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Daily Thompson: Oumuamua

Stil: Stoner, Blues, Spacerock

Cover: Daily Thompson: Oumuamua

Eine alternative Rezension zur Besprechung von Thoralf an anderer Stelle …

Diese Ruhrpott-Institution verklebt auch auf ihrem vierten Album frühen Grunge, US-Ostküsten-Garagenrock und einen Schuss Indie Pop zu einem nicht sonderlich eigenständigen Gemisch, gewinnt dabei jedoch dank ihres Gespürs für zündende Hooks, die sich auf "Oumuamua" häufiger als je zuvor in denkwürdigen Refrains äußern.

DAILY THOMPSON rocken oft mit viel Fuzz am Frequenz-Limit bzw. Rande der Übersteuerung, zeigen sich ansonsten aber gemächlich und jederzeit in voller Kontrolle dessen, was musikalisch in ihren Kompositionen geschieht. Improvisiert wird nicht, stattdessen kommen die Dortmunder immer recht schnell zur Sache, ohne dass das Ergebnis zu kurz gegriffen wirken würde.

Das verhindern wahrscheinlich die beiden Longtracks, um die der Rest des Materials kreist - der fast zwölfminütige Einstieg 'She's So Cold' und kurz vor Schluss das noch etwas längere 'Cosmic Cigar'. In beiden Fällen handelt es sich naturgemäß und weitläufige Klangströme, die nichtsdestoweniger auf ein klar ersichtliches "Ziel" hinauslaufen. Die Instrumental-Parts wirken fokussiert, arten also nie in beliebiges Gedudel aus und werden sporadisch von Keyboard-Teppichen verziert.

Die Paradedisziplin der Gruppe sind solche Nummern trotzdem nicht. Vielmehr blüht sie in kompakten Tracks wie dem kraftvolle Stampfer 'Sad Frank' und dem süchtig machenden Swinger 'On My Mind' auf, in denen sich ihre langjährige Konzert-Erfahrung widerspiegelt - von der kürzesten "hittigsten" Nummer 'Half Thompson' ganz zu schweigen.

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Die Band, die ihren Namen sicherlich als Anspielung auf den britischen Kult-Zehnkämpfer Daley Thompson gewählt hat, wählte klugerweise die wunderschöne Akustik-Ballade 'River Of A Ghost' als entspanntes Finale … aber es ist nicht so, als ob sie bis dahin der Hektik anheimgefallen wäre.

FAZIT: DAILY THOMPSON steigern sich als solide Konstante in Sachen "German Stoner Rock" im Vergleich zu "Thirsty", dem beim Label MiG erschienenen Vorgänger von "Oumuamua", nicht in wesentlichem Maß, sondern bleiben schlichtweg eine sichere Bank auf nationaler Ebene, was diesen Stil angeht - eine Schnittmenge aus frühen Monster Magnet und Fu Manchu einer- sowie Pavement und Hüsker Dü (die Gesangsharmonien …) andererseits. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/99c78e449e88453bb7f4159557e56894" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.08.2020

Tracklist

  1. She's So Cold
  2. Sad Frank
  3. On My Mind
  4. Slow Me Down
  5. Half Thompson
  6. Cosmic Cigar
  7. River Of A Ghost

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    NoisOlution / Soulfood

  • Spieldauer

    50:27

  • Erscheinungsdatum

    21.08.2020

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