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Reviews

Dead Lord: Surrender

Stil: Classic Rock / Thin-Lizzy-Hommage

Cover: Dead Lord: Surrender

Man brauchte und braucht im Grunde nur einen anderen Bandnamen im Zusammenhang mit der Musik von DEAD LORD zu nennen: Thin Lizzy natürlich, denn auch mit ihrem fünften Album weichen die Schweden keinen Fußbreit von ihrer Quasi-Cover-Linie ab … doch was dies angeht, macht ihnen wirklich niemand etwas nach, und tatsächlich darf man angesichts der bestechenden Qualität von "Surrender" argwöhnen, dass der selige Phil Lynott und seine bis zu ihrem "ersten" Ende (bitte an Black Star Riders denken, die mittlerweile ausgerechnet deshalb im Verlieren begriffen sind, weil sie sich anscheinend krampfhaft von der Vergangenheit ihrer Schlüsselmitglieder distanzieren möchten) von Besetzungswechseln gebeutelte Truppe vermutlich kaum besser gewesen sind - nicht einmal zu ihren kreativsten und härtesten Zeiten.

Nichtsdestoweniger sieht die Band ihr aktuelles Werk bis zu einem gewissen Grad als Neubeginn, was wiederum eher mit der gegenwärtigen Weltlage (Pandemie, etc.) als etwaigen stilistischen Brüchen zusammenhängt. Dass sich personell auch etwas getan hat - Die Einspielung des Basses teilten sich die zwei Frontmänner untereinander auf, wohingegen Ryan Kemp live die dicken "Därme" zupfen wird -, ist allerdings eher nebensächlich. Das forsche 'Dystopia' ist andererseits just wegen des Viersaiters der herzlich zupackende Hinhörer der Platte

Womit wir wesentlichen Stichwort im Zusammenhang mit "Surrender" wären. Frontmann Hakim Krim und Co. schrammen 2020 war nicht häufiger Proto-Metal-Gefilde als zuvor, doch wenn sie es tun wie während des elegischen Lead-Feuerwerks 'Evil Always Wins' oder im Dreieinhalb-Minuten-Feger 'Gonna Get Me', erkennt man überdeutlich, wo ihr Herz (abgesehen von Irland) eben auch schlägt. Was bei so vielen Stilblüten schon in der Vergangenheit gern übersehen wurde: Der Gitarrist und Sänger zählt zu den pfiffigsten Lyrikern nicht nur der Retro-Rock-Szene und reimt sich nicht bloß Allerweltstexte aus dem Phrasen-Setzkasten zusammen.

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FAZIT: Zum ersten Mal in ihrer Karriere brauchten DEAD LORD ein wenig länger als zwei Jahre für ein Album, doch in einem kreativen Loch scheinen sich die vier Unikate nicht befunden zu haben; "Surrender" ist ein Inbegriff von Beständigkeit in Sachen Lizzy-Liebhaberei und unerhört zeitlos. Das limitierte Digipak-CD wurde mit drei Bonustracks (zwei Fremdkompositionen) versehen, doch ihr braucht das Ding so oder so ungeheuer dringend - genauso wie die in den Stücken gespendete Zuversicht, die man immer, aber vor allem dieser Tage dringend gebrauchen kann. <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/8169095cfec146ef8e97dff7b5573554" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.08.2020

Tracklist

  1. Distance Over Time
  2. Letter From Allen St.
  3. Authority
  4. Evil Always Wins
  5. Messin' Up
  6. Dark End of The Rainbow
  7. Bridges
  8. The Loner's Ways
  9. Gonna Get Me
  10. Dystopia
  11. Bonustracks:
  12. Hands Down
  13. Moonchild
  14. I staden som aldrig slumrar till

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Century Media / Sony

  • Spieldauer

    41:19

  • Erscheinungsdatum

    04.09.2020

© Musikreviews.de