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Death Wolf: IV: Come The Dark

Stil: Blackened Heavy Metal

Cover: Death Wolf: IV: Come The Dark

Kaum weniger als einen kleinen Meilenstein stellte das dritte (angebliche Make-it-or-break-) Album "Östergötland" (2014) von DEATH WOLF dar, das unabhängig von aktuellen Strömungen und Ver(w)irrungen im Metal in seiner tiefen Verwurzelung in der historischen schwedischen Provinz zu ruhen schien, und dabei das musikalische Repertoire des Quartetts souverän um atmosphärische Klänge bereicherte. Eine gewisse Unruhe machte sich also bei mir breit, als bereits vor rund einem Jahr endlich der Nachfolger "IV: Come The Dark" angekündigt wurde; noch dazu unter mir nicht wirklich durchsichtigen Abhängigkeiten von diesem oder jenen Label, und einem Veröffentlichungstermin, der über Monate hinweg nicht konkret genannt wurde. Doch nun ist die vierte Langrille endlich erhältlich, und die bange Frage, ob sie überhaupt aus dem Schatten des Monuments der Heimatliebe treten kann, wird endlich - noch dazu ziemlich brachial - beantwortet.

In Zeiten, in denen angeblich über Gender-Fragen "diskutiert" wird, schreibe ich übrigens ausdrücklich von "dem Nachfolger", denn DEATH WOLF lassen es herb maskulin krachen - und das braucht wirklich rein gar niemandem gefallen, und natürlich ist im Grunde alles, aber auch wirklich alles bei DEATH WOLF as cliché as it gets, wie der angelnde Sachse sagt: Songtexte, die sich um Tod und Teufel, um Gewalt und Blut, um finstere Boten in Tiergestalt und finstere Wälder und noch finstere Unterwelten ranken, messerscharfe sowie epische Riffs, viehischer Groove, tonnenschwere Drums, grimmig ausgespuckte Gesangsfetzen - das alles fügt sich zu einem alles andere als komplizierten, jedoch tödlichen Gebräu zusammen, das sofort wirkt und das Blut in den Adern zum Kochen bringt. Der größte Pluspunkt besteht allerdings in der souveränen Selbstverständlichkeit, mit der die Schweden ihre Songs den Hörern vor den Latz knallen - und dann ein ums andere Mal das ohnehin nicht hohe Tempo verschleppen, um unwiderstehliche Refrains aus den Ärmeln zu schütteln.
Wem der frühzeitig als Single ausgekoppelte Opener "With Hate" nicht zusagt, der braucht die nächsten neun Lieder kaum hören, denn die Variabilität von DEATH WOLF spielt sich innerhalb enger Grenzen ab, auch wenn sich mit "Funeral Pyre" ein nahezu gemächlicher Song zwischen die bistigen Nummern einschleicht, der wiederum atmosphärisch glänzt. Das schlichte "Into The Woods" könnte auch auf ein Hexvessel-Album passen, ist jedoch eine metallische Interpretation einer Tony-Wakeford-Nummer. Durchatmen im Unterholz? Keine Sorge, "Iron & Flame" walzt im Anschluss in noch nicht mal zweieinhalb Minuten alles in typischer Manier - viel Slayer und ein bisschen Bathory - nieder, so dass der finale Track "Conquerors Dance" mit Old-School-Gothic-Flair am Stärksten aus einem Album heraussticht, das mit stoischer Gnadenlosigkeit eine tiefe Kluft reißt, die weichgespülte Chartstürmer aus Schweden kaum mehr überwinden werden.

FAZIT: DEATH WOLF hauen mit "IV: Come The Dark" einen massiven Brocken raus, der mit unwiderstehlichem Groove selbst ergraute Traditionalisten die Fäuste recken und die angeknacksten Nackenwirbel böse malträtieren lässt. Für mich eines der stärksten Metal-Alben des Jahres 2019, mit Betonung auf "METAL", böse und gewaltig.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2020

Tracklist

  1. With Hate
  2. Edge of the Wood
  3. Empower the Flame
  4. The Sword
  5. Funeral Pyre
  6. The Executioners Song
  7. Speak Through Fire
  8. Serpents Hall
  9. Into the Woods
  10. Iron & Flame
  11. Conquerors Dance

Besetzung

  • Bass

    Morgan Håkansson

  • Gesang

    Valentin Mellström

  • Gitarre

    Marcus Bäckbrant

  • Schlagzeug

    Mikael "Hrafn" Karlsson

Sonstiges

  • Label

    Blooddawn Productions / Regain Records

  • Spieldauer

    41:20

  • Erscheinungsdatum

    10.12.2019

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