Bei Aural Music respektive code666 sind traditionelle Metal-Bands keine alltägliche Erscheinung, doch umso mehr freut man sich darüber, dass das Label in Gestalt von ECCLESIA einen hörenswerten Vertreter dieser Zunft unter Vertrag genommen hat.
Das Sextett, dessen Mitglieder sich hinter albern klischierten Pseudonymen Verbergen, spielt klassischen Power Doom, dessen Tempo gern auch mal höher sein darf, und steht damit in der Tradition von Candlemass bzw. härterem skandinavischem Melodic-Stoff allgemein; ebenso als Vergleichs-Acts in den Sinn kommen daher etwa Astral Doors oder jüngere Nocturnal Rites - auch und gerade wegen der rauen Stimme von Sänger Frater Arnhwald Rattenfänger.
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Vor diesem Hintergrund mag man darüber staunen, dass ECCLESIA aus Frankreich stammen. Die Band hört sich nicht nur im Geringsten so an wie das Gros ihrer Landsleute im zeitgenössischen Metal-Betrieb, sondern besitzt auch ein Alleinstellungsmerkmal, das sie von vielen internationalen Vertretern abhebt - einen festen Organisten, der sich vorwiegend auf Sound von Kirchenorgeln versteht, und wenn sich diese mit Chor-Passagen verbinden, kommt wiederholt eine sakrale Atmosphäre auf, die allenfalls an die ebenfalls starken Polen Evangelist denken lässt.
ECCLESIA agieren allerdings verspielter, und ebendies macht "De Ecclesiae Universalis" drei Jahre nach dem ersten Lebenszeichen der Gruppe in Form eines als EP herausgebrachten Demos zu einer kurzweiligen Song-starken Angelegenheit. Monsieur Rattenfänger erweist sich dabei neben den beiden Gitarristen, die für Genre-Verhältnisse sehr verspielt agieren, in Stücken wie dem unheilvoll schreitenden 'Montségur', dem leicht proggigen Epos 'Antichristus' und der beschwörenden Dampfwalze 'God's Trial' zum wertvollsten Posten der Combo.
Mit einem brillant umgemodelten Cover von Venoms 'Burn the Witch' erhält diese empfehlenswerte Newcomer Platte zudem ein prägnantes i-Tüpfelchen.
FAZIT: Knallharter, energetischer Doom Metal mit ergreifendem Sänger und tollem Orgel-Unterfutter - ECCLESIA müssen bald aggressiv live spielen und werden dann weite Teile der Epic-Metal-Szene im Sturm nehmen. <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/85e347fdddca4fed8a8609e9ac85302b" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.11.2020
Frater Ignis Sacer
Frater Arnhwald Rattenfänger
Julius Accusator, The Witchfinder General
Pater Walkelinus
Pater Hexenhammer
Aural / SPV
46:43
13.11.2020