Das ist er also nun, der langersehnte Nachfolger des perfekten Vorgängers „Monumentum“ von 2017, der Erik Mårtensson und seine Musikanten endgültig in den Melodic Hard Rock-Olymp katapultierte. Alle weiteren Outputs der Band müssen sich zwangläufig an diesem Monument messen lassen, das mit Tracks wie „Killing Me“, „The Downfall Of Eden“, „Jaded“ oder „Black Rain“ über eine wahre Armada an Songs verfügt, die einzeln betrachtet jeweils von überragender Qualität sind.
Erik Mårtensson, der neben seiner Hauptband unter anderem noch in Combos wie NORDIC UNION, AMMUNITION oder W.E.T. aktiv ist und auch dort für einen Großteil des Songwritings verantwortlich zeichnet, bezeichnete in einem Interview einige der Songs der neuen Scheibe als „die Besten seiner Karriere“. Somit war bereits im Vorfeld der Veröffentlichung für reichlich Spannung gesorgt, die mit den drei Singleauskopplungen noch gesteigert wurde, denn mit „Viva La Victoria“, „Mary Leigh“ und „The Masquerade“ wurden schon vorab drei Nummern ins Rennen um Klicks und Downloads geschickt, die es auch locker auf „Monumentum“ hätten schaffen können.
Die Produktion könnte fetter nicht sein und der Auftakt gelingt mit „Viva La Victoria“ und „Mary Leigh“ auch entsprechend zwingend, obwohl „Blood Wants Blood“ mit Killer-Chorus und perfekt konstruiertem Spannungsbogen das erste, wirkliche Highlight markiert. „Shelter Me“ spielt auf ähnlich hohem Niveau und obwohl (oder gerade weil) „United“ mit Akustik-Gitarre und einem an „Lady In Black“ erinnernden Intro startet, gibt hier leichte Abzüge in der B-Note, da man diesen Titel irgendwie schon tausendmal gehört zu haben glaubt.
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Glücklicherweise wendet sich das Blatt mit „Delirious“, der zwar auch typische ECLIPSE-Kost bietet, aber dennoch Eigenständigkeit und einen enormen Hit-Appeal besitzt. „When The Winter Ends“ und „.38 Or .44“ überzeugen mit erneut genialen Kehrversen, „Never Gonna Be Like You“ ist überdurchschnittliche Standardkost, die schon bekannte Single The Masquerade“ ist ein weiteres, absolutes Highlight der Scheibe.
FAZIT: ECLIPSE sind mit „Paradigm“ tatsächlich schon bei Album Nummer 9 angelangt und auch dieses Werk ist alles andere als ein Paradigmenwechsel der Mannen um das geniale Mastermind Erik Mårtensson, die es zwar nicht ganz schaffen, ihren eigenen Highscore „Monumentum“ zu knacken, sich aber auch keineswegs die Büßerkutte überwerfen müssen, denn viel gibt es am neuen Liedgut nicht auszusetzen. Die Tendenz hin zu überdurchschnittlichen, radiotauglichen und glattgebügelten Songs sollte in der Zukunft aber wieder etwas mehr Richtung edgy gelenkt werden.
Punkte: 14/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.03.2020
Magnus Ulfstedt
Erik Mårtensson
Magnus Henriksson, Erik Mårtensson
Philip Crusner
Frontiers Music Srl.
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11.10.2019