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Geezer Butler: Black Science (Re-Release)

Stil: Hardrock / Heavy Metal

Cover: Geezer Butler: Black Science (Re-Release)

Das zweite Album von Black-Sabbath-Bassist Geezer Butlers Soloprojekt, das 1997 unter dem Bandnamen g/z/r herauskam, hat im Grunde genommen nur einen Schönheitsfehler: Nach dem offensichtlichen Hit 'Man In A Suitcase' zu Beginn lässt das verantwortliche Quartett nichts Ebenbürtiges mehr folgen, auch wenn die restlichen Songs nicht übel sind.

In diesem Zusammenhang wären zuallererst die klatschende Backpfeife 'Box Of Six' sowie das elektronisch verbrämte Doppel aus 'Mysterons' und 'Justified' zu nennen. "Black Science" ist speziell deshalb spannend, weil Mr. Schnauzbart und seine drei Mitstreiter latente Industrial-Metal-Atmosphäre verbreiten, so wie es die Pioniere Ministry zur ungefähr gleichen Zeit (Filth Pig) taten, wenn auch ungleich rabiater.

Die Platte steht dafür auf einem soliden Groove-Fundament, das dem Zeitgeist der ausklingenden 1990er in der Frühphase des Nu Metal entsprach. Butler und Drummer Deen Castronovo erzeugen bisweilen eine ungeheure Heaviness, während Clark Brown, der ansonsten noch auf Ex-Death-Gitarrist James Murphys zweitem Soloalbum "Feeding the Machine" als Shouter glänzte, den wegen Fear Factory zu beschäftigten Burton C. Bell hervorragend ersetzt - auch weil er eine wandlungsfähigere Stimme besitzt.

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Einmal mehr gilt es, Gitarrist Peter "Pedro" Howse hervorzuheben - Geezers Langzeit-Seitenmann bis zum Ende von g/z/r, der auch 1985 als Gründungsmitglied der Geezer Butler Band mit am Start und bei hier ebenfalls ein wesentlicher Mitgestalter des Sounds war. Bezüglich dieses Re-Release steht ansonsten wie schon im Fall von "Plastic Planet" zu beklagen, dass man das vorhandene Zusatzmaterial nicht nutzte, wobei es sich mindestens um den Bonustrack der limitierten Erstauflage handelt ('Beach Skeleton'), vielleicht aber sogar noch mehr.

Wie dem auch sei, das aktuelle Digipak sieht inklusive Booklet schick aus, und …

FAZIT: … "Black Science" ist ein gutes Modern-Metal-Album mit Hüpf-Faktor, aber ohne offensichtliche Trend-Anbiederungen seitens Geezer Butler, der auf Solopfaden schlicht das updatete, was er mit Black Sabbath seit je gespielt hat: finster schleppende, harte Rockmusik mit Unheil verkündenden Lyrics. <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/001ef02028d24d8e916f0d8108b30f24" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.10.2020

Tracklist

  1. Man In A Suitcase
  2. Box Of Six
  3. Mysterons
  4. Justified
  5. Department S
  6. Area Code 51
  7. Has To Be
  8. Number 5
  9. Among The Cybermen
  10. Unspeakable Elvis
  11. Xodiak
  12. Northern Wisdom
  13. Trinity Road

Besetzung

  • Bass

    Geezer Butler

  • Gesang

    Clark Brown

  • Gitarre

    Pedro Howse

  • Schlagzeug

    Deen Castronovo

Sonstiges

  • Label

    BMG / Sanctuary / Warner

  • Spieldauer

    55:06

  • Erscheinungsdatum

    30.10.2020

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