Hinter GENTIHAA zieht Keyboard-Virtuose Bob Katsionis (Firewind, Serious Black) als Arrangeur und Produzent die Fäden. Die kostümierten Griechen sind in jeder Hinsicht eine Konzeptband, die sich und ihre Musik stimmig in Szene zu setzen weiß, ohne etwas außerordentlich Neues zur Diskussion zu stellen.
Dass der Musik auf "Reverse Entropy" futuristische Geschichte zugrunde liegt, in der die Mitglieder offensichtlich verschiedene Rollen spielen, wirkt ebenso vertraut wie die musikalische Umsetzung des Ganzen. Die "Band" um Hauptkomponist und Gitarrist Valgran, der neben Sänger Andre Boutos offensichtlich das einzige feste Mitglied ist, tritt bisweilen arg unverfroren in den Fußstapfen von Dimmu Borgir, als diese noch nicht gänzlich "over the top" musizierten.
Will heißen: Bei GENTIHAAs sinfonischem Death bis Black Metal liegt die Betonung noch auf Metal, denn statt eines abgehobenen Orchester-Zerrgitarren-Crossovers mit Trigger-Schlagzeug finden sich auf der von Fotis Benardo (Septic Flesh) nicht allzu kalt-artifiziell abgemischten und gemasterten Platte in ihren Strukturen relativ überschaubare Songs nach herkömmlichen Verständnis dieses Begriffs.
Der Knackpunkt? Tja, das Material ist nicht einmal halb so gut wie jene Genre-Hits, die den Norwegern zur Jahrtausendwende und kurz danach von der Hand gingen. Obwohl speziell die glockig klaren Gesangspassagen ein paar fesselnde Momente bedingen, ist es irgendwie bezeichnend, dass für die Hauptanziehungspunkte ('Singularity' und 'Command' mit Evergreys Goldkehlchen Tom Englund) ein Außenstehender verantwortlich zeichnet.
Debüt
FAZIT: GENTIHAA sind oben (optisch) hui und unten (kompositorisch, spielerisch) zwar nicht komplett pfui, aber in Sachen Bombast-Extrem-Metal höchstens zweit Liga. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/c427b368a9ea4f7ebb615af05ed90cf7" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.01.2020
Eigenvertrieb
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17.01.2020