GOBLINS BLADE ist eine junge, interessante Band mit nicht mehr ganz so jungen Mitgliedern. Das Quartett um den ehemaligen SACRED STEEL-Gitarristen Jörg M. Knittel besteht aus Musikern seiner zweiten Band MY DARKEST HATE, in der sie Death Metal spielen, und dem Sänger Florian Reimann. Genug Erfahrung bringen sie alle mit. Die gefestigte Band weiß genau, wie sie klingen will und wo der Weg hingehen soll.
Für die GOBLINS BLADE-Namensgebung stand ein HEATHEN-Song parat und auch die sonstigen Einflüsse kommen hauptsächlich von der anderen Seite des Atlantiks.
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GOBLINS BLADE absolvieren einen Parforceritt durch den alten US Power Metal. Das klingt im positiven Sinne alles ein bisschen nach 1985 und klingt oftmals nach JAG PANZER, METAL CHURCH oder OMEN.
Besonders vielseitig zeigt sich hierbei der Sänger, welcher immer wieder an berühmte Berufskollegen wie den TYRANT (Jag Panzer) oder James Rivera von HELSTAR erinnert.
In „Pay for Your Sins“ klingt sein Fauchen sogar nach Omens J.D. KIMBALL, in anderen Momenten ähnelt er ein wenig an Bruce Dickinson, ohne je wie eine reine Kopie besagter Kollegen zu erscheinen. Reimann bewahrt vokal seine eigene Note und setzt seine vielseitige Stimme sehr songdienlich ein.
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Was „Of Angels And Snakes“ ein wenig abgeht, sind große Refrains oder andere Momente, die den Songs etwas mehr Magie verleihen könnten.
Der Titeltrack und „Utopia“ haben eingängige Strophen.
„When the Night Falls“ überzeugt als dichter Midtempo-Song, über die gesamte Spielzeit gelingt es aber nicht immer auf diesem Niveau die Spannung hochzuhalten.
Was die deutschen US-Metal-Adepten dagegen besser machen als eine Vielzahl zeitgenössischer US-Bands, ist die Produktion. Der Sound klingt frisch, aber nicht zwanghaft modern und ist damit ein gelungener Brückenschlag zwischen den schwermetallischen Anfängen und dem aktuellen Revival des klassischen Stahls.
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FAZIT: Auf ihrem Debüt „Of Angels And Snakes“ machen GOBLINS BLADE vieles richtig. Ihr bissiger Power Metal erinnert an die großen Genreklassiker des US Metals aus den Achtzigern. Zwar fehlen noch ein wenig die Hits, aber ein erstes Ausrufezeichen ist damit offensichtlich gesetzt.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.07.2020
Roberto Palacios
Florian Reimann
Jörg M. Knittel, Claudio Enzler
Claudio Sisto
Massacre Records
42:26
26.06.2020