Bei INVICTUS (2017 gegründet) handelt es sich im Grunde noch um Newcomer, die sich nach einer ersten EP ("Burst the Curse") eine Weile Zeit für ein vollständiges Album ließen. Auf "Eden" unterstreicht die Combo nun den soliden Eindruck, den sie bei Konzerten im Vorprogramm von Jag Panzer und Refuge machte.
Nach dem besinnlichen Intro entsteht rasch ein etwas gleichförmiger Eindruck der Platte als ganzer, geprägt von forschem Gehoppel wie 'The Hammer' zu Beginn, dem leicht wehmütigen und hymnenhaften 'The Garden Of Eden' sowie 'Thought Of An Idea', das an melodischen Thrash heranreicht, und dem nachgerade mustergültigen Euro-Metal-Geschoss 'Livin' In The Future', dem INVICTUS kurz vor Schluss in Form von 'Insomnia' ein nahezu identisch gestricktes Pendant anheimstellen.
Das Quintett um Sänger Nicolas Peter, der mit seiner leicht nasalen Stimme durchaus als Aushängeschild herhalten kann, bleibt auf seine ungezwungene schwungvolle Art strikt den 1980ern (und im Großen und Ganzen auch der nordamerikanischen Lesart von Heavy Metal) verhaftet, obgleich es "Eden" mit einer zeitgemäßen Produktion ausgestattet hat.
Das relative Manko der Scheibe ist wie gesagt ihr Überraschungsarmut, weshalb man das getragen stampfende 'Break The Chains', die minimalistische, mit Keyboard-Streichern unterlegte Power-Ballade 'Styx' und den melancholisch schreitenden Höhepunkt 'Through The Storm' umso wohlwollender zur Kenntnis nimmt. Das müde wirkende, missglückte Epos 'Burning Empire' ist als antiklimaktisches Finale der einzige Schnitzer, den sich die Band erlaubt.
FAZIT: "Eden" ist ein nicht sonderlich vielseitiges Power-Metal-Album, markiert aber klanglich, spielerisch und kompositorisch eine souveräne Leistung. INVICTUS müssen sich in Zukunft aber mehr einfallen lassen, um nicht auf der Underground-Stahl-Kippe zu landen. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/650a4d79359942f69462f7655008595a" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.01.2020
Pure Steel / Soulfood
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24.01.2020