Man kann es drehen und wenden wie man möchte: Das interessanteste Feature des CD-Debüts der Berliner Künstlerin LIZZY SCHARNOFSKE ist nun mal das eingebaute Hologramm-Theater. Mittels eines aufwendigen Faltmechanismus kann der geneigte Filmfreund aus dem CD-Cover eine Art Bühne bauen, in die sich ein kleines Handy (nicht im Lieferumfang enthalten) einlegen lässt, auf dem zuvor mittels eines QR-Scans ein Video abgerufen werden kann, dass dann über einen Plexiglasspiegel als Hologram-Performance zu bestaunen ist.
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Noch ein weiteres Gimmick unterscheidet LIZZY von Kolleg(inn)en ab: Sie performt ihre Shows mittels eines selbst gebauten „Drum-Suits“, in den Drumpads integriert sind, die sie dann während ihrer Performance statt eines konventionellen Drumkits spielt. Das erklärt dann auch den Namen des Projektes „March To A Different Drummer“.
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So weit so gut: Das Schöne dabei ist dann die Tatsache, dass es LIZZY nicht bei diesen Gimmicks belässt, sondern sich zudem als versierte Songwriterin und empathische Performerin präsentiert, die ihre bemerkenswert vielseitigen E-Pop-, EDM- und Club-Pop-Songs erstaunlich vielseitig aufbereitet und dabei – neben eines stringenten Rhythmus-Regimes – auch Melodie und Content nicht außer Acht lässt.
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FAZIT: Die studierte Jazzerin LIZZY spielte dieses Debütalbum bereits 2017 ein, kam aber aufgrund ihrer Verpflichtungen als Drummerin für u.a. PEACHES, KNORKATOR oder BRANDTBRAUERFRICK und einer Art Burnout erst jetzt dazu, es fertigzustellen sowie um aktuelle politisch motivierte Tracks zu ergänzen - und stellte dabei zum Glück nicht ihre (zugegebenermaßen originellen) Gimmicks in den Vordergrund, sondern ihr Talent als Songwriterin und Sounddesignerin.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.12.2020
Initiative Music
36:00
13.11.2020