Mit ihrem Debüt „Sorrow and Extinction“ schufen PALLBEARER 2012 einen Klassiker im tieftraurigen Epic-Doom-Segment. Mittlerweile ist ihr viertes Album „Forgotten Days“ erscheinen, auf dem die Band sich nach wie vor in Trauer und Melancholie ergibt, aber auch andere Facetten in den Sound einbringt.
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Der Opener und Titeltrack „Forgotten Days“ kommt noch mit recht bewährten Mitteln daher. Die klassischen Depri-Doom-Werkzeuge von leidender Intonation beim Gesang über repetitive Riffs und der eher gemächliche, schreitende Vortrag machen den Sound nach wie vor aus.
Erinnerungen an WARNINGs „Watching From A Distance“ werden dabei wach. Ein großer Unterschied zwischen WARNING und PALLBEARER ist jedoch der Gesang. Das Überlebensgroße, Dramatische von WARNING gibt es bei PALLBEARER weniger. So vermittelt der Gesang nicht immer die Wucht und Tiefe, die die Songs vielleicht brauchen würden. Aber dieser Vorwurf begleitet die Band schon länger.
Ein wenig fehlt aber die Transzendenz und „Forgotten Days“ kommt recht geerdet und nüchtern rüber.
Mit dem toll betitelten „The Quicksand of Existing“ versuchen sich Pallbearer am mehr klassischen, kämpferischen Doom, wie ihn auch KHEMNIS zuletzt recht erfolgreich praktizierten. Die zwölfminütige Eloge „Silver Wings“ erinnert an „Sorrow-and-Extinction“-Zeiten, das abschließende „Caledonia“ überrascht dagegen mit Einflüssen aus Wave und Synthie – vor allem in der Strophe. Poppiger Doom klingt erstmal nach Oxymoron, tatsächlich funktioniert das aber erstaunlich gut, wenn der Popfaktor – wie in diesem Fall - hinreichend düster ist.
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FAZIT: Mit „Forgotten Days“ sind PALLBEARER erwachsen geworden und haben ein rundes viertes Album vorgelegt. Etwas breiter aufgestellt als zu Debüt-Zeiten präsentieren sie immer noch traurigen und epischen, aber immer mal wieder aufgelockerten Doom.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.11.2020
Joseph D. Rowland
Brett Campbell
Devin Holt, Brett Campbell
Mark Lierly
Nuclear Blast
52:55
23.10.2020