Sie spielen seit langem in unveränderter Besetzung, sie demonstrieren nach wie vor eindrücklich ihre ungebrochene Spielfreude – aber auch nach einem Jahrzehnt Bandgeschichte kann vom ganz großen Durchbruch (leider) noch immer keine Rede sein. ROBERT JON & THE WRECK legen mit „Last Light On The Highway“ bereits ihr fünftes „richtiges“ Album vor.
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Die fünf Kalifornier liefern diesmal zehn Songs. Das Titelstück ist zweigeteilt – und es verdient besondere Aufmerksamkeit. In geradezu meisterlicher Manier surft das Quintett nämlich zunächst während zweieinhalb Minuten die kitschige Balladenwelle (ohne nass zu werden!), um darauf im zweiten und längeren Teil das Album mit einer fulminanten Steigerung zum erhabenen Finale zu führen. „Last Light On The Highway“ ist jedoch nicht der einzige Song, den man sich gerne mehr als einmal anhört.
Dazu zählt bestimmt auch der Opener, in dem nach hübschem Gitarren-Intro schon in der ersten Zeile auf die ganz großen Fragen des Lebens zugesteuert wird – “All my life’s been wasted, trying to understand, why I am searching for the one that got away…” Gekonnt, wie im darauffolgenden „Work It Out“ Gitarren, Piano und Saxophon sowie die Stimmen von Robert Jon Burrison und der Background-Nightingales Barnes, McRae und Tippins zu einem herrlich souligen Ganzen arrangiert werden.
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Zu den Pluspunkten des Albums gehören ebenso „Can’t Stand It“ – inklusive kleiner Ehrenbezeugung in Richtung Allman-Brüder – sowie „Don’t Let Me Go“, dieses der gekonnten Slide-Töne und eines überraschenden Intermezzos wegen. „One Last Time“ versinnbildlicht in seiner besinnlichen, ruhig fließenden Art die ohnehin eher melancholische Stimmung des Albums: „Do you remember being free?“ wollen ROBERT JON und seine Mannen beispielsweise wissen – und drehen, statt in Wehmut zu versinken, die Antwort mit prächtigen Gitarrenläufen ins Positive.
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FAZIT: ROBERT JON & THE WRECK vermögen auch mit „Last Light On The Highway“ wieder zu überzeugen. Ihr fünfter Langspieler – der übrigens die Bezeichnung diesmal auch wirklich verdient – gehört zum Besseren, was heuer unter „File under Southern Rock“ erschienen ist. Zwei, drei Uptempo-Nummern mehr, und das Album wäre ein „Bright Light On The Highway“.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.11.2020
Warren Murrel
Robert Jon Burrison
Henry James Schneekluth, Robert Jon Burrison
Steve Maggiora
Andrew Espantman
Mahalia Barnes, Jade McRae, Juanita Tippins, Henry James Schneekluth, Warren Murrel, Steve Maggiora, Andrew Espantman (Gesang)
Robert Jon Music/Just For Kicks Music
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08.05.2020