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Sarcoptes: Plague Hymns

Stil: Black Metal

Cover: Sarcoptes: Plague Hymns

Lange bitten lassen sich SARCOPTES nach ihrem erst kürzlich erschienenen Debütalbum nicht. Das Duo schiebt mit "Plague Hymns" allzu rasch eine EP hinterher, die wie eine Verlängerung des Einstands wirkt, denn am Sound, an der Haltung und den Songwriting-Methoden der beiden Amerikaner hat sich logischerweise nicht viel geändert.

Die zwei jeweils fast sieben und zwölf Minuten dauernden Kompositionen haben allenfalls einen etwas druckvolleren und besser ausgewogenen Sound, wobei vor allem der Bass erfreulich präsent im Klangbild platziert wurde. Multiinstrumentalist Sean Zimmerman spielt die vier Saiten schließlich genauso einfallsreich wie seine Gitarre und stellt sich einmal mehr als musikalischer Leiter des Projekts heraus.

Er verschränkt fette Riffs aus dem Katalog des Death Metal, "schwarz" flirrende Melodien und am Synthesizer zusammengebaute Orchester-Arrangements aus dem Baukasten von Cradle Of Filth oder Dimmu Borgir (in diesem Fall wohlgemerkt auf Halbfettstufe) zu einem auch wegen Drummer Garret Garveys einseitigen, wenn auch gut verständlichen Geschreis nicht sonderlich originellen Ganzen.

Abwechslungsreich ist die Chose nichtsdestoweniger, und wem inmitten des allzu verkopften bzw. krampfhaft "spirituellen" Szene-Betriebs grundsätzlich wieder einmal nach einer zünftigen Retro-Abfahrt zumute ist, der dürfte dieses Kurzformat länger reizvoll finden, als es an sich dauert.

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Die Texte? Das übliche düster böse Einerlei, doch ganz ehrlich: Das ist im Zusammenhang mit SARCOPTES völlig egal, denn der Zweier spielte diese charmant anachronistische Musik praktisch von Anfang an wie auf Ansage. Außerdem hat sich in jüngerer Zeit außer den finnischen Comic-Helden Belzebubs niemand so souverän in dieser Disziplin geschlagen.

FAZIT: Immerzu bissiger Keyboard-Black-Metal wie aus den 1990ern, bloß ohne Gothic Kitsch - SARCOPTES könnten in Zukunft, falls sie kompaktere Songs mit eingängigen Hooks schreiben, auf dieser Schiene noch einiges reißen. Mal schauen, was die zweite, garantiert abermals sympathisch unmoderne Scheibe bringt … <img src="http://vg08.met.vgwort.de/na/6f4fc2c7d78040c6b6f7aa90c8b374fb" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.09.2020

Tracklist

  1. The Vertigo Soul
  2. La Moria Grandissima

Besetzung

  • Bass

    Sean Zimmerman

  • Gesang

    Garrett Garvey

  • Gitarre

    Sean Zimmerman

  • Keys

    Sean Zimmerman

  • Schlagzeug

    Garrett Garvey

Sonstiges

  • Label

    Transcending Obscurity

  • Spieldauer

    17:32

  • Erscheinungsdatum

    02.10.2020

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